„Die Staatsregierung rühmt sich gerne, dass Bayern schöner, größer, stärker und reicher als andere Bundesländer ist. Die Statistik sagt etwas anderes. Gerade bei älteren Menschen weist der Freistaat die höchsten Armutsgefährdungsquoten in Deutschland auf, wie aus den neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht”, sagt Verena Bentele, Landesvorsitzenden des bekannten Sozialverbands VdK Bayern. Sie erklärt: „Bei den Quoten für Menschen ab 65 und insbesondere für ältere Frauen schneidet Bayern am schlechtesten von allen Bundesländern ab. Diese traurige Spitzenreiterposition hat Bayern seit Jahren.
Die Quoten sind sogar noch höher geworden. Altersarmut ist keine Schande für die Betroffenen, sondern für den Freistaat und die Gesellschaft.” Der Vdk fordert die Staatsregierung daher auf „an mehreren Schrauben zu drehen, um den Menschen Perspektiven für höhere Renten zu geben. Der wichtigste Schritt ist, mehr Erwerbsbeteiligung von Frauen zu ermöglichen. Dies muss durch mehr Angebote für Kinderbetreuung, zur Entlastung pflegender Angehöriger und durch aktive Bekämpfung von Niedriglöhnen und mehr reguläre Beschäftigung statt Minijobs in Bayern geschehen.
Gleichzeitig müssen die Lebenshaltungskosten in Bayern durch den massiven Ausbau von mehr und auch im Alter bezahlbarem und barrierefrei nutzbarem Wohnraum gesenkt werden”, führt die Landesvorsitzende des Sozialverbands weiter aus.
Die Armutsgefährdungsquoten für Menschen ab 65 (Bayern: 22,1 Prozent) sowie für Frauen ab 65 (Bayern: 25 Prozent) sind weiterhin die höchsten im Bundesländervergleich. 2024 sind diese Quoten angestiegen (2023: 21,4 Prozent bzw. 24,5 Prozent). Auch die allgemeine Armutsgefährdungsquote für Bayern ist 2024 mit 15,1 Prozent höher als im vorangegangenen Jahr (2023: 14,8 Prozent). Nach einem Rückgang von 2022 auf 2023 nahm die Armutsgefährdungsquote in Bayern 2024 bei fast allen Personengruppen zu.
Hinweis: Die Armutsgefährdungsquoten werden nach dem Landesmedian berechnet.
(Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder)