Im „Spiel um die Goldene Ananas” trennten sich der Sportclub Verl und der TSV 1860 München 2:2 (1:0). Unter dem Motto „Aloha from Verl” waren gut 1.000 Anhänger der Löwen in Hawai-Hemden und mit bunten Blumenketten, mancher sogar in Badehosen, knapp 600 Kilometer nach Ostwestfalen gereist. Sportlich trug die Begegnung der Mannschaften die Klassifikation „bedeutungslos”, denn weder nach oben noch nach unten ging mehr etwas in der Tabelle.
Aloha wird in der hawaiianischen Sprache nicht nur als Willkommensgruß verwendet. Angeblich soll der „Aloha Spirit” auch für „zärtliche Freundlichkeit und Güte, harmonische Einigkeit und Geschlossenheit, freundliche Übereinstimmung und Entgegenkommen, bescheidene Genügsamkeit und ausdauernde Geduld” stehen, weiß ein Reise-Blog im Netz. Wenn das nicht zum TSV 1860 München passt. Die sympathischen Gastgeber machten den Spaß der Fans mit. Aus den Lautsprecherboxen im Stadion dudelte „Es gibt kein Bier auf Hawai”.
Auf dem Platz wurde es zum ersten Mal nach gut zehn Minuten aufregend. Ein Abschlag von Marco Hiller wurde vom Sportclub abgefangen und plötzlich rannte Lars Lokotsch alleine auf das Tor zu, scheiterte aber am Löwen-Schlussmann. Nur kurz darauf kombinierten sich die Gäste geschickt durchs Mittelfeld, Maximilian Wolfram setzte Dickson Abiama in Szene, der mit einer perfekten Flanke den heranstürmenden Julian Guttau fand, dessen Kopfball zum 0:1 unter die Latte flog (14. Min.). Mit der Führung im Rücken zogen sich die Weiß-Blauen zurück. Bis zum Pausenpfiff gab es keine weiteren Torchancen.
Nach Wiederanpfiff dauerte es nicht lange und der Ball lag erneut im Netz – diesmal im Tor des TSV 1860 München. Der gerade erst eingewechselte Yari Otto traf für die Gastgeber zum 1:1-Ausgleich, nachdem Hiller den ersten Versuch von Lokotsch noch abwehren konnte. Lokotsch war es dann auch, der den SC Verl in der 77. Minute 2:1 in Führung brachte. Zehn Minuten vorher hatte Löwen-Trainer Patrick Glöckner nach einer Rudelbildung die Rote Karte gesehen, weil er auf das Spielfeld gestürmt war. Er wird das letzte Saison-Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am kommenden Wochenende von der Tribüne aus verfolgen. In der Nachspielzeit gelang dem eingewechselten Soichiro Kozuki noch der etwas glückliche 2:2-Ausgleich (90. Min.+3). (as)