Rund ein Drittel der Hausbesitzer mit E-Auto können sich vorstellen, Strom aus dem Auto zur Versorgung des eigenen Haushalts zu nutzen. Weitere 26 Prozent befürworten eine Rückspeisung sowohl ins Haus als auch ins öffentliche Netz. Das hat die aktuelle Umfrage eines Stromanbieters ergeben.
Vehicle-to-Home bietet dabei vor allem Besitzern von Solaranlagen Vorteile: Tagsüber erzeugter Solarstrom, der nicht direkt verbraucht wird, kann im Akku des Elektroautos zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen werden. So kann etwa am Abend, wenn die Sonne nicht mehr scheint, der gespeicherte Sonnenstrom genutzt werden, um energieintensive Geräte wie Spülmaschine oder Herd zu betreiben – ohne Netzbezug. In Pilothaushalten zeigte sich, dass die „mobile Batterie” eine gute Ergänzung zu einem bereits bestehenden, im Vergleich zum Fahrzeug aber deutlich kleineren, Heim-Batteriespeicher ist.
Vehicle-to-Grid (grid = Stromnetz) wird zukünftig für viele E-Fahrer interessant werden, die an der eigenen Wallbox laden können – auch ohne Solaranlage. Das E-Auto kann in diesem neuen Energiesystem je nach Stromangebot und -nachfrage im Netz ge- oder entladen werden. Nutzer profitieren durch das Zurverfügungstellen des Akkus finanziell. Indem sie einen dauerhaften Mindest-Ladezustand und die gewünschte Akkuladung am nächsten Morgen einstellen, ist das E-Auto auch wie gewohnt einsatzbereit, wenn die nächste Fahrt ansteht.
Wer zuhause laden kann (71 Prozent der E-Autofahrer) hat bereits heute die Möglichkeit, das eigene Fahrzeug aktiv in das häusliche Energiesystem einzubinden. Dafür gibt es Energiemanagement-Systeme für Zuhause (HEMS), die aus einer kleinen Box mit intelligenter Software bestehen und ermöglichen, Energieflüsse im Haus automatisiert zu steuern und so beispielsweise den Eigenverbrauch von Strom der PV-Anlage zu maximieren. Überschüssiger Solarstrom kann gezielt für das Laden des Autos eingesetzt werden.