Veröffentlicht am 03.11.2025 10:32

Der via-nova-chor München singt in der Himmelfahrtskirche

Der via-nova-chor München singt in Sendling. (Foto: Barbara Heubeck, Photogenika)
Der via-nova-chor München singt in Sendling. (Foto: Barbara Heubeck, Photogenika)
Der via-nova-chor München singt in Sendling. (Foto: Barbara Heubeck, Photogenika)
Der via-nova-chor München singt in Sendling. (Foto: Barbara Heubeck, Photogenika)
Der via-nova-chor München singt in Sendling. (Foto: Barbara Heubeck, Photogenika)

In Krisenzeiten hat Musik immer schon den Menschen Trost gegeben und dazu beigetragen, mit schrecklichen Ereignissen besser umgehen zu können. Sie ist gleichzeitig ein Spiegel menschlicher Erfahrung, wie der via-nova-chor München in seinem aktuellen Programm zeigt: „Human“ vereint Chorwerke und Arrangements, die zwischen Abgrund und Hoffnung oszillieren. Das Konzert ist am Samstag, 15. November, um 19 Uhr in der Himmelfahrtskirche Kidlerstraße 15) zu hören. Karten (25 buw- 18 Euro) bei MünchenTicket.

Die Kompositionen von Thomas Jennefelt („Gesänge am ersten Abend des Krieges”), Jaakko Mäntyjärvi („Alarum bells”), Yui Katada („Shishi no Uta”) und Francis Poulenc („Figure humaine”) sind eindringliche Zeugnisse der Auseinandersetzung mit Krieg, Angst und Widerstand: die Komponistin Yui Katada vertont Schriften japanischer Widerstandskämpfer kurz vor Vollstreckung der Todesurteile, Yaakko Mäntyjärvi die Alarmglocken aus Edgar Allen Poes Gedicht „The Bells“. Die Entstehungsgeschichte von Francis Poulencs „Figure Humaine“ steht im direkten Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Thomas Jennefelt hingegen verzichtet ganz auf Text und setzt Ängste und Vorahnungen direkt in Klangvokalisen um.
Den Chorwerken gegenüber stehen in „Human“ Chansons und Schlager der 1910er bis 1940er Jahre – mal heiter, mal melancholisch – kleine musikalische Fluchten aus düsterer Realität. Chor, Akkordeon, historische Polyphon-Aufnahmen und alte Spieluhren verweben sich zu einem Klangraum, der radikale Gegensätze hörbar und den Schrecken so noch greifbarer macht: Innigkeit und Verletzlichkeit stehen neben Furor und Härte – allein durch die Kontraste der Musik. Human ist ein Konzert über Gewalt, Widerstand, Resilienz und Trost.

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