Drängen auf Konzept für weniger Durchgangsverkehr


Von Beatrix Köber
Im Westend wird demnächst das Konzept „Nachbarschaftsviertel“ durchgeführt. Erkenntnisse aus vormaligen Aktionen wie etwa, als 2024 Pflanz- und Baumtröge in der Kazmairstraße aufgestellt wurden, fließen darin ein. (Archivbild: kö)
Im Westend wird demnächst das Konzept „Nachbarschaftsviertel“ durchgeführt. Erkenntnisse aus vormaligen Aktionen wie etwa, als 2024 Pflanz- und Baumtröge in der Kazmairstraße aufgestellt wurden, fließen darin ein. (Archivbild: kö)
Im Westend wird demnächst das Konzept „Nachbarschaftsviertel“ durchgeführt. Erkenntnisse aus vormaligen Aktionen wie etwa, als 2024 Pflanz- und Baumtröge in der Kazmairstraße aufgestellt wurden, fließen darin ein. (Archivbild: kö)
Im Westend wird demnächst das Konzept „Nachbarschaftsviertel“ durchgeführt. Erkenntnisse aus vormaligen Aktionen wie etwa, als 2024 Pflanz- und Baumtröge in der Kazmairstraße aufgestellt wurden, fließen darin ein. (Archivbild: kö)
Im Westend wird demnächst das Konzept „Nachbarschaftsviertel“ durchgeführt. Erkenntnisse aus vormaligen Aktionen wie etwa, als 2024 Pflanz- und Baumtröge in der Kazmairstraße aufgestellt wurden, fließen darin ein. (Archivbild: kö)

Ein „Kietzblock“ bezeichnet ein Quartier, in dem neue Nutzungskonzepte für den Stadtraum greifen. Verkehrsberuhigungen oder sogar autofreie Zonen, aber auch mehr Begrünung und Sitzgelegenheiten gehören zumeist zum Konzept, das in lokal angepassten Varianten schon in verschiedenen Metropolen Europas erprobt wurde. In München soll es demnächst ein ähnliches Pilotprojekt unter dem Namen „Nachbarschaftsviertel“ im Westend geben. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) wünschte sich nun auch einen Kietzblock nach Berliner Vorbild, vorrangig mit dem Ziel, in der Ebenau, in Gern oder am Hirschgarten den Durchgangsverkehr zu reduzieren und die Schulwegsicherheit zu erhöhen.

Auf Initiative der SPD-Fraktion bat der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) das Mobilitätsreferat (MOR), die Verkehrsberuhigung innerhalb des Nachbarschaftsviertelkonzepts vorrangig zu prüfen, sodass die Erkenntnisse rasch auf andere Viertel angewendet werden könnten. „So haben einige Quartiere wie die Ebenau, Gern oder auch das Wohnviertel am Hirschgarten, die von leistungsfähigen Hauptverkehrswegen umrundet sind, dringend Bedarf, den Verkehrsfluss innerhalb der Quartiere zu verändern“, heißt es im Antrag, den SPD-Sprecherin Anna Lena Mühlhäuser im BA 9 initiierte.
Die Berliner Kiezblöcke etwa zeigten relativ kostengünstige Möglichkeiten auf, um Verkehrsveränderungen zu bewirken. Dort wurden etwa Diagonal- und Quersperren sowie Einbahnstraßenregelungen für den motorisierten Individualverkehr eingerichtet und so der Verkehr aus einzelnen Quartieren auf Hauptverkehrsadern zurückgedrängt. „Da wir den zunehmenden Durchgangsverkehr in einigen Wohngebieten seit Jahren tatenlos hinnehmen müssen, sehen wir hier eine Chance, diesen endlich in den Griff zu bekommen, und bitten das Mobilitätsreferat diese Optionen schnellstmöglich zu prüfen und ggf. auch umzusetzen, wenn die Hauptverkehrswege, die das jeweilige Quartier einrahmen, die notwendige Leistungsfähigkeit aufweisen“, heißt im einstimmig im BA verabschiedeten Antrag.

Pragmatische Lösung erbeten

Das MOR verweist nun in seinem jüngst verschickten Antwortschreiben auf die Planungen des Nachbarschaftsviertels im Westend, und erklärt: „Der Münchner Ansatz für Nachbarschaftsviertel soll eine Blaupause für eine perspektivische Ausweitung im Stadtgebiet werden. In diesem Zuge können dann voraussichtlich weitere Quartiere geprüft werden.“
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen würden indes nicht nur im Rahmen des Nachbarschaftsviertels gedacht, sondern seien auch Bestandteil anderer städtischer Vorhaben, wie beispielsweise dem integrierten Quartiersansatz – ein Konzept zur Erreichung der städtischen Klimaneutralitätsziele. Grundsätzlich aber seien verkehrsbeschränkende Maßnahmen nur nach eingehender Einzelfallprüfung einzelner Straßenabschnitte möglich. Für den Stadtbezirk 9 zeigte das MOR aber erst mal keine Perspektive für Veränderungen auf.
Der BA 9 entschied daher, noch einmal zu insistieren. Man hoffe auf „schnelle und pragmatische Lösungen“, die auch losgelöst vom Konzept des Nachbarschaftsviertels für den Stadtbezirk 9 umgesetzt werden könnten, so Antragsinitiatorin Anna Lena Mühlhäuser.

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