Sowohl der TSV 1860 München wie der FC Erzgebirge Aue standen vor dem letzten Saisonspiel bereits im gesicherten Mittelfeld. Die deshalb sportlich nahezu bedeutungslose Partie endete leistungsgerecht 1:1 (0:1). Die Löwen hätten theoretisch noch auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern können. Doch die Hoffnung war schnell dahin. Bei einem hohen und weiten Pass der Erzgebirgler in die Spitze verschätzte sich Sechzigs Rechtsverteidiger Tim Danhof und verstolperte den Ball, worauf Klilian Jakob, der in der kommenden Saison das Trikot der Löwen tragen wird, über die linke Seite durchbrach und mit einem Zuspiel in die Mitte Sean Seitz bediente – Aues Stürmer vollendete aus kurzer Distanz zum 0:1 (2. Min.).
Noch in der Anfangsviertelstunde wäre den Gästen aus Sachsen um ein Haar ein zweiter Treffer gelungen. Im Anschluss an einen Eckball durch Marvin Stefaniak köpfte Steffen Nkansah wuchtig auf das Löwen-Tor, traf aber nur den Pfosten (11. Min.). Erst gegen Ende einer bis dahin weitgehend ereignisarmen ersten Hälfte der Sechzger kamen Julian Guttau (41. Min.) und eine Minute später durch Soichiro Kozuki zu guten Gelegenheiten auf den Ausgleich, die aber wirkungslos verpufften.
Das letzte Löwen-Tor der Saison gelang Thore Jacobsen im zweiten Durchgang mit einem Foulelfmeter zum 1:1 (52. Min.). Zuvor war Kozuki seinem Bewacher enteilt und mit dem Ball am Fuß in den Strafraum gesprintet, Jakob versuchte noch ihn aufzuhalten, zerrte und zupfte am Trikot des Japaners. Schiedsrichter Martin Speckner war das zu viel des Guten und er zeigte auf den Punkt. 1860-Trainer Patrick Glöckner verfolgte das Spiel wegen einer Rot-Sperre aus einer der Beobachterboxen über der Haupttribüne. „Von oben siehst du andere Dinge”, sagte er nach Spielschluss. Glöckner Analyse: „Unsere Leistung war durchwachsen.” Durch das Remis schob sich der FC Ingolstadt in der Tabelle noch vor die Löwen auf den zehnten Platz.
Glöckner zeigte sich vor allem begeistert von der Stimmung auf den Rängen des ausverkauften Grünwalder Stadions. „Ich war noch in der Westkurve. Das war Wahnsinn, wie sie das Ganze zelebrieren.” Vor allem die Verabschiedung des scheidenden Marco Hiller rührte ihn. „Das hat mich unheimlich gefreut, dass Marco diesen Spot bekommen hat. Den hat er sich über die Jahre hier verdient.” (as)