Germering braucht mehr Kita-Plätze

In den neuen DHL-Betriebskindergarten „Post-Zwergerl” geht der Nachwuchs von Mitarbeitern sowie Kinder aus Germering. (Foto: pst)
In den neuen DHL-Betriebskindergarten „Post-Zwergerl” geht der Nachwuchs von Mitarbeitern sowie Kinder aus Germering. (Foto: pst)
In den neuen DHL-Betriebskindergarten „Post-Zwergerl” geht der Nachwuchs von Mitarbeitern sowie Kinder aus Germering. (Foto: pst)
In den neuen DHL-Betriebskindergarten „Post-Zwergerl” geht der Nachwuchs von Mitarbeitern sowie Kinder aus Germering. (Foto: pst)
In den neuen DHL-Betriebskindergarten „Post-Zwergerl” geht der Nachwuchs von Mitarbeitern sowie Kinder aus Germering. (Foto: pst)

Die Warteliste ist zwar nicht mehr so lang wie sie mal war, aber immer noch konnten nicht alle Kinder, die in Germering einen Kita-Platz wollten, versorgt werden. Bei der Bürgerversammlung in der Germeringer Stadthalle erklärte Sozialreferent Martin Rattenberger, dass daran nicht fehlende Räume, sondern vor allem der Fachkräftemangel schuld sei. „Ohne qualifiziertes Personal nützen uns die schönsten Neubauten nichts“, sagte Rattenberger.

Es fehlen etwa zwei Kindergartengruppen. Zwar sei die Lücke „überschaubar“, aber der Bedarf werde in den kommenden Jahren weiter steigen. Um Abhilfe zu schaffen, werden Quereinsteiger qualifiziert. „In diesem Jahr konnte die Ausbildung von drei pädagogischen Assistenzkräften erfolgreich abgeschlossen werden. Alle drei sind mittlerweile in städtischen Kitas im Einsatz“, freute sich Rattenberger. Eine weitere Quereinsteigerin hat im September mit der Fortbildung begonnen. „Das ist ein wichtiger Fortschritt, aber noch kein Grund sich zurückzulehnen“, sagte er.
Daneben haben drei Azubis mit der KiPrax-Ausbildung begonnen. Hier durchlaufen die angehenden Kinderpfleger eine bezahlte, praxisnahe Ausbildung. Deswegen sei die Situation zumindest in den städtischen Einrichtungen entspannt. Für alle Eltern hat sich auch das Procedere der Anmeldung vereinfacht. Das frühere „Kindergartenhopping“ gibt es seit drei Jahren nicht mehr. Die Eltern können ihre Kleinen zentral und digital anmelden.

150 zusätzliche Plätze

Viel besser sieht es dafür im Krippenbereich aus. Hier sind sogar Plätze frei geblieben – vorerst. Denn laut Bedarfsplanung könnte sich die Lage in den kommenden Jahren wieder verschärfen. Es wird ein wachsendes Defizit in der Betreuung von Krippenkindern aufgrund steigender Nachfrage prognostiziert. Bis 2039 könnten sogar über 150 zusätzliche Plätze notwendig sein. Die Stadt arbeitet schon daran. Bei der Neugestaltung des Volksfestplatzes soll in der Nähe des Kinderhauses Kleiner Muck eine neue sechsgruppige Kinderkrippe gebaut werden. „So können Synergien im Bereich Personal, Freiflächen und Küche entstehen“, berichtete Rattenberger. 65 Kinder werden über Tageseltern oder in den Großtagespflegen betreut.
In den sieben Germeringer Kinderhorten gibt es 375 Plätze für Grundschulkinder, hinzu kommen 880 Plätze in Mittagsbetreuungen und offenen Ganztagsklassen. Das wird aber nicht reichen, denn ab 2026 greift der neue Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Die Stadt plant langfristig eine Betreuungsquote von 98 Prozent zu erreichen. „Wir werden nach und nach die Mittagsbetreuungen an den Germeringer Grundschulen in sogenannte Offene Ganztagsklassen umwandeln“, kündigte Rattenberger an.
2025 betragen die Kosten für die Kinderbetreuung einschließlich staatlicher Förderung knapp 16 Millionen Euro. Dieser Betrag wird in den kommenden Jahren weiter steigen.

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