„Solche Besuche gehören zu meinen schönen Pflichten als Bürgermeister“, begrüßte Hermann Nafziger das Ehepaar Eduard und Edelgard Luxauer an ihrem 60. Hochzeitstag. „Es ist ein tolles Jubiläum, zu dem ich Ihnen im Namen der Gemeinde herzlich gratuliere. Als kleine Aufmerksamkeit darf ich Ihnen unseren Valentins-Wein und zwei Weingläser überreichen.“ Neben Bürgermeister Nafziger hatte schon Ministerpräsident Marcus Söder gratuliert. „Das freut uns sehr!“, meinte Edelgard Luxauer. Vor 60 Jahren hatte das Paar in Pasing gewohnt. „An unserem Hochzeitstag begann die Handwerksmesse und es gab Stau auf der ganzen Landsberger Straße. Wir hätten es fast nicht zum Standesamt in die Mandlstraße geschafft.“ Nachmittags war die kirchliche Trauung in der Lukaskirche. „Da lief aber alles glatt.“
Der österreichische Buchbinder und die Industriekauffrau aus Göttingen gründeten drei Jahre später eine Buchbinderei. „Zunächst in der Gollierstraße, dann sind wir in die Max-Josef-Straße gezogen und kamen 1973 mit unserem Geschäft nach Martinsried. Das kannte damals noch keiner und wir mussten einen LKW anschaffen, um die Waren zu holen und wieder auszuliefern. Hier heraus wollte kein Kunde kommen“, lachte sie. Das Ehepaar Luxauer fand aber Gefallen an Martinsried, zog mit der Familie her und baute später das Eigenheim.
Bis 1988 war die Firma in der Martinsrieder Fraunhoferstraße situiert. Danach ging es nach Gräfelfing. „Insgesamt 40 Jahre lang hatten wir unser Geschäft gehabt. 2008 haben wir die Firma abgemeldet und alles verkauft. Sogar nach Südafrika gingen unsere Maschinen.“ Weder Sohn noch Tochter wollten die Firma übernehmen. „Zu Zeiten des Internets ist eine Buchbinderei eben kein aussichtsreiches Geschäft mehr“, bedauerte Edelgard Luxauer. Ihre sehr frühe Heirat, sie war 22 und er war 21, sei ein Glücksfall gewesen. „Man sagt ja, jung gefreit hat nie gereut. Und so ist es bei uns tatsächlich.“