Die Enge der Wege, auf denen Fußgänger und Radfahrer sich ins Gehege kommen, überfüllte Fahrradständer, der Müll und die Tauben: Vieles passt in der Laimer Röhre nicht und veranlasst Bürger zu regelmäßigen Klagen und Stadtteilpolitiker zu entsprechenden Anträgen. Die perspektivische Eröffnung der sogenannten Umweltverbundröhre (UVR), soll irgendwann einmal die Situation entschärfen. Auf Initiative der Grünen-Fraktion setzt sich der Bezirksausschuss Laim (BA 25) nun dafür ein, dass die neue Röhre – im Unterschied zur alten – zudem „nachhaltig und ansprechend“ gestaltet wird.
Die neue Unterführung, die als „Umweltverbundröhre“ bezeichnet wird, soll in einigen Jahren östlich der bestehenden Unterführungen von der Wotanstraße unter dem S-Bahnhof Laim zum Laimer Kreisel führen. Durch sie sollen ein Fußweg, ein Radweg und die künftige Trambahn-Westtangente führen. Ursprünglich war eine Öffnung des neuen Tunnels für das Jahr 2026 vorgesehen. Nachdem sich aber die Bauzeit verzögert, ist inzwischen erst 2028 mit der Inbetriebnahme zu rechnen.
Diese Zeit könnte für die Planung einer gefälligen Gestaltung der neuen Röhre genutzt werden, so zumindest sehen es die Grünen im Bezirksausschuss Laim (BA 25). „Die Umweltverbundröhre (UVR) bietet eine einzigartige Gelegenheit, künstlerische und innovative ökologische Elemente wie Wandbegrünung mit einem zukunftsweisenden Beleuchtungskonzept zu vereinen und so das Stadtbild zu bereichern“, heißt es im jüngst vorgelegten Antrag, initiiert von Manuela Fritz (Grüne).
Die Planung zu einer nachhaltigen Verschönerung der UVR sollte „schnellstmöglich“ begonnen werden, heißt es im Antrag weiter, schließlich sei der Bau schon weit fortgeschritten. „Wir haben bereits eine triste Röhre in Laim und es wäre zu begrüßen, es dieses Mal besser zu machen“, argumentiert die Antragstellerin. Durch kreative und vielleicht sogar partizipative Gestaltung könnte der Durchgang nicht nur visuell ansprechend ausgeformt, sondern auch sicher (Beleuchtungskonzept), nachhaltig (Luftqualität und Biodiversität) und schön (Kunst jeglicher Art) werden, so die Argumentation.
„Eine gut angelegte Umweltverbundröhre ist dann nicht mehr nur ein grauer Durchgang, den man schnell durchqueren will, sondern kann das Stadtbild und die Gemeinschaft bereichern“, heißt es im Grünen-Antrag. Wenn es indes bereits Pläne für die Gestaltung der UVR geben sollte, so bittet man um Information dazu.
Einstimmig verabschiedete das Bürgergremium den Antrag – jedoch nicht ohne die gewohnten Gegenstimmen für eine Initiative der Grünen im BA 25. SPD-Sprecher Carsten Kaufmann etwa rechnet sich „keine realistische Hoffnung“ aus, „dass da etwas kommt“. Zu spät käme die Idee der Grünen und zu teuer würde eine wunschgemäße Gestaltung bei der aktuell angespannten Haushaltslage.
CSU-Sprecherin Alexandra Gaßmann hofft einstweilen auf eine ohnehin schöne Planung, die etwa Ansprüche an Sicherheit und Beleuchtung erfüllen wird, unabhängig vom nun verabschiedeten Antrag durch den BA 25. Werner Brandl (SPD) steuerte einen produktiven Vorschlag als Antragsergänzung bei: „Vielleicht könnte man die Oberfläche der neuen Röhre so imprägnieren oder streichen, dass Graffiti und Aufkleber leichter zu entfernen sind.“