Die bisherige Harlachinger Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Rheumaerkrankungen ist in modernisierte, umgebaute Räume in Neuperlach gezogen. Mit der dortigen Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie und Innere Medizin fusioniert sie zu einem großen internistischen Schwerpunktzentrum im Münchner Süden. Patienten mit Nierenerkrankungen, Diabetes oder Gefäßkrankheiten profitieren nun von der gebündelten Expertise unter einem Dach.
In der neuen Schwerpunktklinik sollen Patienten mit mehreren internistischen Erkrankungen noch umfassender versorgt werden können. Rund 100 Mitarbeiter aus fünf Fachgebieten – Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie und Rheumatologie – werden in Neuperlach räumlich und inhaltlich enger zusammenarbeiten. „Menschen mit Nierenkrankheiten haben oft mehrere internistische Erkrankungen, wie zum Beispiel auch Diabetes, Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen. Die Vielzahl an Krankheitsaspekten erfordert ein breites Verständnis für Innere Medizin“, erklärt Chefarzt Professor Dr. Clemens Cohen. „Das ist der Grund, warum wir jetzt die verschiedenen Fachgebiete für Nieren-, Diabetes- und Hormonerkrankung, Gefäßkrankheiten und Autoimmunerkrankungen zusammenlegen. Die fachliche Breite in unserem Team soll unseren Nierenpatient*innen direkt zugutekommen“.
Auch die Nähe zur großen Neuperlacher Gefäßchirurgie ist ein Vorteil, denn Patienten an der Hämodialyse benötigen einen dauerhaft stabil laufenden Dialyseshunt, also eine spezielle Gefäßverbindung für die Blutwäsche. Diese „Lebensader“ bedarf immer wieder Kontrollen und Interventionen. Zudem leiden nierenkranke Menschen auch häufig an behandlungsbedürftigen Durchblutungsproblemen durch Gefäßverkalkungen und -engstellen. Dafür kann nun direkt auf die Expertise der Kollegen aus der Gefäßchirurgie zurückgegriffen werden.
Zudem steht auch der Ausbau der tagesklinischen Versorgung für endokrinologische und nephrologische Erkrankungen in Neuperlach im Fokus. Neben der umfassenden Abklärung von Hormonerkrankungen können tagesklinisch auch Behandlungen von verschiedenen Autoimmunerkrankungen vorgenommen werden. Nierenkranke Personen können für beide Dialyseverfahren – Hämo- und Peritonealdialyse – vorbereitet werden. Und schwerkranke Patienten können in neuen Räumen teilstationär hämodialysieren.
Damit passt der Umzug in das Medizinkonzept „MüK20++“. Es sieht vor, medizinisch-pflegerische Kompetenz in großen Zentren zu bündeln und mehr ambulante und teilstationäre Angebote anzubieten.
In Harlaching bleibt das kooperierende KfH-Nierenzentrum, das vom Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation betrieben wird, als ambulantes Zentrum mit Dialyse bestehen.