Ende Juni ist die Knochenmarktransplantationsstation (KMT) aus Schwabing in den neuen Erweiterungsbau im Klinikum Bogenhausen umgezogen und hat sich dabei auf acht Betten vergrößert. Nur eine Woche nach dem Umzug erhielt die erste Patientin am neuen Standort in Bogenhausen eine Stammzelltransplantation – und noch am selben Tag erfolgte sogar eine zweite Transplantation bei einem weiteren Patienten.
Mit diesem erfolgreichen „Startschuss” ist das Team um Chefarzt Professor Tobias Herold und Stationsleitung Yvonne Jegodtka voll und ganz im neuen Habitat angekommen. „Die moderne Umgebung spiegelt die moderne Medizin und Pflege, die hier stattfindet. Wir versorgen Krebspatienten, die eine maximalinvasive Therapie benötigen und viel Zeit hier verbringen”, erklärt Chefarzt Tobias Herold: „Deswegen freut es uns besonders, dass wir die Station so gestalten konnten, dass der lange, teilweise völlig isolierte Aufenthalt angenehmer wird.”
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Versorgung von Transplantationspatienten liegt in der Erfahrung des Teams. „Wir sind stolz auf unsere langjährige Erfahrung. Viele Kolleginnen und Kollegen sind seit Jahrzehnten da – deswegen haben wir im Pflegeteam auch überdurchschnittlich viele mit einer onkologischen Fachweiterbildung”, ergänzt Stationsleitung Yvonne Jegodtka, die gemeinsam mit der Pflegbereichsleitung Eva Hellinger über mehrere Jahre die neue Station geplant und federführend den Umzug begleitet hat.
Die brandneue Station vergleicht das Team augenzwinkernd mit einem Raumschiff – denn der Weg zu ihr führt über Schleusen, hygienisch abgeschirmt von der Außenwelt. Und doch ist es nur eine Glastür entfernt von der Intensivstation, die im Bedarfsfall ganz nah ist, ebenso wie die weiteren Fachbereiche des Bogenhausener Maximalversorgers. Auch die Intensivstation wurde mit speziellen Isolierzimmern ausgestattet, sodass im Falle einer schweren Infektion eine nahtlose Weiterbetreuung unmittelbar möglich ist.
Von fünf auf acht Betten hat sich die KMT im Rahmen des Umzugs vergrößert, im Schnitt vier Transplantationen können so zu Beginn pro Monat durchgeführt werden. Die Patientinnen und Patienten sind dazu sechs Wochen oder länger stationär in Bogenhausen. Die Phase der strengen Isolation nach einer Transplantation dauert in der Regel vier Wochen. „In dieser Zeit ist das neue Immunsystem noch nicht funktionsfähig, und der Schutz vor Infektionen besonders wichtig. Wir bieten hier das Maximum an Sicherheit für unsere Patienten”, sagt Professor Herold. Daher verfügt die neue Transplantationsstation über ein spezielles Mehrzonen-Belüftungssystem mit vier Schutzstufen: vom normalen Klinikflur bis hin zum gefilterten Überdruck-Einzelzimmer mit eigenem Bad. Auch die Wasserleitungen sind mit speziellen Filtern ausgestattet.
Bereits vor einem Jahr, im Juli 2024, war die Klinik für Hämatologie und Onkologie aus Schwabing nach Bogenhausen umgezogen, mit der KMT-Station ist sie nun komplettiert worden. Die neue Klinik für Hämatologie und Onkologie im Bestandsgebäude an der Englschalkinger Straße umfasst zwei hämato-onkologische Allgemeinstationen sowie die hämato-onkologische Tagesklinik. In Ein- und Zwei-Bett-Zimmern erhalten Patientinnen und Patienten eine hochspezialisierte Versorgung für alle hämato-onkologischen Krankheitsbilder, von gutartigen Bluterkrankungen über Blutkrebs bis hin zu soliden Tumoren.
„Wir haben hier aktiv ein Umfeld mitgestaltet, in dem sich Patienten und Personal gleichermaßen wohlfühlen”, betont Bereichsleitung Eva Hellinger. Die zentrierte Behandlung von Krebspatienten in Bogenhausen sei beispielhaft für eine zukunftsfähige und hochqualitative onkologische Versorgung.