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Veröffentlicht am 04.05.2025 09:41

„Star der Mannschaft – Legende des Vereins”


Von Alfons Seeler
Ehren-Choreographie: Werner Lorant. (Foto: Anne Wild)
Ehren-Choreographie: Werner Lorant. (Foto: Anne Wild)
Ehren-Choreographie: Werner Lorant. (Foto: Anne Wild)
Ehren-Choreographie: Werner Lorant. (Foto: Anne Wild)
Ehren-Choreographie: Werner Lorant. (Foto: Anne Wild)

Nach zuletzt fünf Heimsiegen ist die Serie der Münchner Löwen gegen Rot-Weiss Essen gerissen. Die Gäste aus dem Westen siegten verdient mit 3:1 (0:0). Vor dem Anpfiff ehrten die Fans des TSV 1860 München mit einer Choreographie den kürzlich im Alter von 76 Jahren verstorbenen Werner Lorant, der von 1992 bis 2001 die Giesinger trainierte. „Star der Mannschaft – Legende des Vereins” prangte als Text zusammen mit einem Konterfei Lorants vor der Westkurve, in der die Fans weiße und schwarze Fahnen schwenkten. Auch die Anhänger der Gäste, für deren Klub er als Spieler in den 1970er Jahren 116 Bundesliga-Partien bestritt, stimmten in Sprechchöre zu seinen Ehren ein.

Während der Partie wurden immer wieder Papierbahnen mit Zitaten aus seiner Münchner Zeit hochgehalten, die Lorants impulsiven Charakter illustrieren, der ihn nicht selten auch in Berührung mit der Sportgerichtsbarkeit brachte: „Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht” oder „Der Schiri kann froh sein, dass ich ihm keine geschmiert habe” und einer seiner Klassiker „Die Spieler sollen rennen und ihr Maul halten”.

Auf dem Platz wurde es zwischen den Kontrahenten weniger emotional. Im Duell der Traditionsklubs ging es tabellarisch um nicht mehr viel. Beide stehen im gesicherten Mittelfeld. Für die 15.000 Zuschauer hielt die torlose erste Halbzeit nur wenige Höhepunkte bereit. Die beste Gelegenheit für die Gäste vereitelte Torhüter Marco Hiller in der Nachspielzeit, als er in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Ahmet Arslan Sieger blieb (45. Min.+2).

Nach dem Seitenwechsel hatte RWE seine stärkste Phase und entschied mit einem Doppelschlag das Spiel. Eine flache Hereingabe von Julian Eitschberger, bei der Außenverteidiger Anderson Lucoqui zu passiv blieb, erreichte im Zentrum Torben Müsel, der sich gegen Tim Danhof durchsetzte und aus kurzer Distanz zum 0:1 (65. Min.) traf. Nur vier Minuten später ließ sich Julian Guttau an der Außenlinie fahrlässig den Ball von Lucas Brumme klauen, dessen Schuss Hiller noch abwehren konnte, doch der eben ins Spiel gekommene Kaito Mizuta setzte nach und traf zum 0:2 (69. Min.).

Nur kurz durften die Weiß-Blauen auf eine Wende hoffen, als Kapitän Jesper Verlaat nach einem Eckstoß von Guttau per Kopfball das 1:2 gelang (75. Min.). Danach wurde Essens Torhüter Felix Wienand zum Torvorbereiter. Ein weiter Ball von ihm erreichte Ramien Safi, der alleine auf Hiller zulief und den 3:1-Auswärtssieg in München sicherstellte (82. Min.). Löwen-Trainer Patrick Glöckner gab zu Protokoll, dass die Essener „einfach sehr konsequent waren in ihren Abschlussmöglichkeiten”. „Sie hatten die dickeren Torchancen, gerade in der zweiten Halbzeit, wo sie zweimal übers Tor schießen und Marco Hiller super gehalten hat. Auch schon vor der Pause hat er uns vor dem Rückstand bewahrt.” Rot-Weiss Essen gewann erstmals in seiner Vereinsgeschichte ein Spiel beim TSV 1860 München.

Im letzten Auswärtsspiel der Saison 2024/2025 gastieren die Münchner Löwen am kommenden Samstag um 14 Uhr beim Sportclub Verl. (as)

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