Unter dem Titel „Schöpfung und Spiritualität – das Wunderwerk der Natur” gibt es von Freitag, 27. Juni, bis Sonntag, 6. Juli, Naturwanderungen, Lesungen, Vorträge und eine nächtliche Performance: Die Kulturgestalterin Elisabeth Carr veranstaltet zum dritten Mal die KlimaKunstRäume am See und verwandelt die Starnberger Villa Mussinan (Possenhofener Str. 19) in eine „Gallery to live in”. Diese finden im Rahmen der überparteilichen Klima-Initiative Starnberg statt, die sich 2023 mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus diesem künstlerisch politischen Format heraus gegründet hat.
Mehrfach hat Elisabeth Carr bereits im Format „Gallery to live in” zu einer Ausstellung mit Rahmenprogramm in ihre persönlichen Lebens- und Wohnräume eingeladen. Sie möchte damit verdeutlichen, dass künstlerisches und soziokulturelles Tun untrennbar mit dem alltäglichen Leben und seinen Ausdrucksformen verbunden ist. „Unser aller schützenswertes Leben, unsere Natur, unsere Welt im weiten wie im nahen Zusammenhang will und muss bewusst wertgeschätzt und sinnvoll zukunftsweisend gesichert werden. Wir sind beim Thema Klimaschutz oft sehr technisch orientiert, dürfen aber nicht den Grundgedanken außer Acht lassen, was für ein Wunderwerk die Natur, die Schöpfung ist. Ursprünglich ausgehend vom Begriff Spiritus, dem Atem, dem Geist der Natur müssen wir erkennen, dass das was wir als Natur erkennen einer inneren Ordnung bedarf. Anerkennen, wertschätzen, bewahren und Sorge tragen, das sollte unser Anliegen sein“, erläutert Elisabeth Carr weiter.
In den KlimakunstRäumen am See III widmet sich ein interdisziplinäres Team aus Künstlern, Klima-Aktivisten, Wissenschaftlern, Pädagoginnen und Nachhaltigkeitsexperten explizit dem diesjährigen Thema, und das überkonfessionell. Diese Veranstaltungsreihe bildet damit den Abschluss der Trilogie.
An der diesjährigen Ausstellung in der Villa Mussinan beteiligen sich der Bildhauer Gabriel Baumüller aus dem Isartal, die in Starnberg aufgewachsene bildende Künstlerin Afra Dopfer, die Künstlerin, Kunsttherapeutin und Bestatterin Susanne Kraft und die bildende Künstlerin Anna Schölß. Von allen wird ein zeitgenössischer künstlerischer Zugang zu diesem komplexen Thema gefunden. Zur Vernissage am 27. Juni werden der stellvertretende Landrat Matthias Vilsmayer sowie Emma Reynolds, die Mitbegründerin der Klima-Initiative Starnberg, einen Vortrag halten.
Ein Höhepunkt des Veranstaltungsreigens ist die Performance der überregional bekannten Medienkünstlerin Manuela Hartel im und an ihrem Atelier in Höhenrain. Begleitet wird „Eine Schöpfungsgeschichte – nächtlich betrachtet“ von dem Cellisten Jost Henrich Hecker. Das Atelier von Manuela Hartel erweitert sich dabei in das unmittelbar angrenzende Naturschutzgebiet und wird zum NaturKunstRaum. Unter freiem Himmel bei einsetzender Dunkelheit wird performativ vom Werden der Welt erzählt. Sprecherin ist Elisabeth Carr.
Der Dipl.Geologe Dr. Franz Sengl lädt mit Rolf Gottstein zu einem Wünschelrutengang ein. Der Starnberger Pfarrer Dr. Tamás Czopf wird über seine „Gedanken zur biblischen Spiritualität“ sprechen. Der Naturpädagoge und frühere Montessorischullehrer Thomas Lenz sowie Elisabeth Carr unternehmen eine poetische Naturwanderung „Schöpfungswunder am Wegesrand“, ausgehend von der Alten Mühle in Maising. Den „Kosmos Gustav Meyrink“ ergründen die Kunstaktivistin Erika Schalper und das Künstlerpaar Rasha Ragab und Christoph Nicolaus. Zu einer musikalischen Lesung „Im Wilden Garten“ laden Elisabeth Carr und Maxim Goldmayer an der Gitarre ein – mit Texten und Lyrik unter anderem von Hildegard von Bingen, Hermann Hesse, Claude Monet.
Zur Finissage am 6. Juli spricht nicht nur die 3. Starnberger Bürgermeisterin Christiane Falk, zu hören sein wird auch der Vortrag „Die Seele des Schwarzwalds“ von der Künstlerin und Forstwirtin Simone Hübner, gefolgt vom Abschlussvortrag der Nachhaltigkeitsberaterin Manuela Pelg: „Wahrung der Schöpfung im 21. Jahrhundert“.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Spenden sind willkommen. Sie kommen der Klima-Initiative Starnberg zugute. Das komplette Programm gibt es unter www.kunstraeume-am-see.de.