Als 1908 der Gemeindemagistrat von Ebersberg beschloss, von der durchlaufenden Gebäudenummerierung auf ein System mit Straßennamen umzustellen, begann eine Geschichte mit so manchen Irrungen und Wirrungen, die in der Rückschau auch den jeweils politischen Zeitgeist widerspiegeln. So wurde beispielsweise 1934 mit der lapidaren Begründung, der Namensgeber sei jüdischer Abstammung gewesen, die Eichthalstraße in Bergstraße umbenannt. Nach dem Ende des Dritten Reiches 1945 erhielt sie dann ihren ursprünglichen Namen zurück und erinnert seither wieder an den bedeutenden Ebersberger Gutsbesitzer.
Über die überaus aufschlussreiche und teilweise wechselvolle Historie der Ebersberger Straßennamen in der Zeit von 1908 bis 1957 berichtet der Geschichtsforscher Erich Schechner, Ebersberg, in der nächsten „Histori-schen Runde“ des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg. Die Zusammenkunft findet am Montag, 6. Oktober, im Gasthaus „Alte Post“ in Ebersberg, Marienplatz 8, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Zum Treffen sind alle an der Thematik Interessierten, Mitglieder wie Nichtmitglieder eingeladen.
BU zum mitgeschickten Foto: Simon Freiherr von Eichthal (1787–1854), Münchner Bankier und Ebersberger Gutsbesitzer. (Wikimedia Commons