Seit einem Beschluss des Stadtrats im März 2025 können in München grundsätzlich Schulstraßen eingerichtet werden, um das hohe Verkehrsaufkommen einzudämmen. Die erste Einrichtung dieser Art an der Grundschule in der Forellenstraße im Stadtbezirk Trudering-Riem soll im Januar 2026 an den Start gehen. Nun folgt die zweite Schulstraße – im gleichen Stadtbezirk: Der Bezirksausschuss 15 hat einstimmig beschlossen, auch vor der Grund- und Mittelschule an der Lehrer-Wirth-Straße eine Schulstraße zu schaffen.
Die Umsetzung ist für April 2026 vorgesehen. Gemäß Beschluss sollen dann die Lehrer-Wirth-Straße südlich der Erika-Cremer-Straße, die Caroline-Herschel-Straße und die Elisabeth-Dane-Straße zwischen Lehrer-Wirth-Straße und Grünanlage zur Schulstraße werden. Die Straßenabschnitte werden dafür von Montag bis Freitag (werktags) zwischen 7.30 und 8 Uhr für alle Kraftfahrzeuge gesperrt. Die Regelung wird durch eine entsprechende Beschilderung gekennzeichnet, eine bauliche Veränderung der Straßen ist nicht vorgesehen.
Für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen müssen, sollen „Bringzonen” in der Erika-Cremer- und der Maria-Montessori-Straße eingerichtet werden, die zwischen 7 und 9 Uhr dem Ein- und Aussteigen der Kinder dienen. Auf Antrag können Ausnahmegenehmigungen für die Zufahrt und das Parken erteilt werden, zum Beispiel für Anwohner und Gewerbetreibende. Linien- und Schulbusse, Einsatz- und Rettungsfahrzeuge, die Straßenreinigung und die Müllabfuhr sind von der Regelung ausgenommen: Sie dürfen den gesperrten Bereich jederzeit befahren.
„Dass beide Pilotprojekte bei uns im Stadtbezirk stattfinden, ist für uns eine sehr schöne Sache, und wir sind sicher, dass nach Beendigung der Pilotprojekte weitere Schulstraßen eingerichtet werden können”, erklärt Stefan Ziegler, Vorsitzender des Bezirksausschusses Trudering-Riem. Der BA 15 sehe in diesem Pilotprojekt eine große Chance für viele Schulen in München, ergänzt Ziegler: „Die Eltern verabschieden sich von ihren Kindern an geeigneten Stellen, von denen die Kinder schnell und gefahrlos zu Fuß zur Schule kommen und die Schülerinnen und Schüler, die ganz selbstständig zur Schule kommen, sind auf den letzten Metern nicht dem sonst üblichen Verkehrschaos ausgesetzt. Die Einschränkungen, die das Projekt für die Anwohner mit sich bringt, sind aus unserer Sicht überschaubar und unbillige Härten können mit Ausnahmegenehmigungen aufgefangen werden.“
Weitere Informationen zur Einrichtung der ersten Schulstraßen in München gibt es unter muenchenunterwegs.de/schulstrassen