Kein Autor hat sich auf so hinreißend komische Art und Weise mit den Pannen und Schwierigkeiten am Theater beschäftigt wie Karl Valentin. Denn der große Komiker kannte neben dem großen Erfolg auch das Scheitern, die ständigen Existenzsorgen und Versagensängste eines Bühnenkünstlers. Ein Thema, das Valentin mit seiner Partnerin Liesl Karlstadt ein Künstlerleben lang begleitet, ja verfolgt hat. Da fehlen Requisiten, Noten oder Musikinstrumente, oder gleich gar Mitwirkende. Ein Scheinwerfer muss repariert werden. Die Feuerpolizei verbietet einen Auftritt. Die Sängerin hat Asthma. Oder der Theaterbesuch findet gar nicht erst statt, weil die Eintrittskarten ungültig sind.
Der Schauspieler, Regisseur, Theatermacher und Autor Michael Lerchenberg hat sich des Themas angenommen und eine szenische Valentin-Lesung mit Musik konzipiert. Einem breiten Publikum wurde Lerchenberg durch seine Edmund Stoiber-Parodie beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg und seine Fastenpredigten als „Bruder Barnabas“ bekannt. Er gilt inzwischen als brillanter Valentin-Interpret.
Zusammen mit dem Schauspieler Moritz Katzmair, der zum Ensemble des Landestheaters Niederbayern gehört, und dem Theatermusiker und Komponisten Florian Burgmayr ist Lerchenberg am Freitag, 11. Februar, um 20 Uhr mit „Stürzflüge im Zuschauerraum” im Bürgersaal des Neuhauser Trafos zu Gast. Die Lesung ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Münchner Originale: Fotografien aus der Sammlung Karl Valentin“, die vom 13. Januar bis 26. Februar in der Stadtbibliothek Neuhausen (Nymphenburger Str. 171b) zu sehen ist.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit „Kultur im Trafo” statt. Karten zu 14 Euro können unter Telefon 089/ 23382450, per Mail stb.neuhausen.kult@muenchen.de oder in der Bibliothek reserviert werden. Der Zugang zur Veranstaltung ist nur mit 2G+Nachweis möglich. Für die Veranstaltung gelten die Hygiene- und Aufenthaltsregeln von „Kultur im Trafo”.