Bürger will Arnulfsteg zur „Freiluftgalerie“ machen

Die grauen Flächen am Arnulfsteg könnten von verschiedenen lokalen Künstlern gestaltet und der Steg somit zur „Freiluftgalerie“ werden, so die Idee eines Bürgers. (Foto: kö)
Die grauen Flächen am Arnulfsteg könnten von verschiedenen lokalen Künstlern gestaltet und der Steg somit zur „Freiluftgalerie“ werden, so die Idee eines Bürgers. (Foto: kö)
Die grauen Flächen am Arnulfsteg könnten von verschiedenen lokalen Künstlern gestaltet und der Steg somit zur „Freiluftgalerie“ werden, so die Idee eines Bürgers. (Foto: kö)
Die grauen Flächen am Arnulfsteg könnten von verschiedenen lokalen Künstlern gestaltet und der Steg somit zur „Freiluftgalerie“ werden, so die Idee eines Bürgers. (Foto: kö)
Die grauen Flächen am Arnulfsteg könnten von verschiedenen lokalen Künstlern gestaltet und der Steg somit zur „Freiluftgalerie“ werden, so die Idee eines Bürgers. (Foto: kö)

Den öffentlichen Raum mehr für Kunst und Begegnung nutzen, dafür setzen sich stadtweit zunehmend Bürger und Initiativen ein. Kaya Erdinç ist einer von ihnen. Er sprach jüngst beim Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) vor, wo er für seine Idee warb, den Arnulfsteg zur „Frischluftgalerie“ zu machen. Dort könnten gleich mehrere, auch noch wenig bekannte Künstler ihre Werke zeigen und sich der Öffentlichkeit vorstellen. Eine niederschwellige Bühne könnte der bisher graue Arnulfsteg damit werden. Das Baureferat erklärt auf Anfrage jedoch, dass zuerst die Urheber des Bauwerks ihre Zustimmung für eine Gestaltung geben müssten.

Niedrigschwelliges Kunstangebot

„Freiräume in München werden seltener“, erklärt Kaya Erdinç. Nicht-kommerzielle Orte aber seien essenziell. „Orte, an denen man sich willkommen fühlt.“ Der Arnulfsteg könnte zu so einem Ort werden. Der Steg, der im Dezember 2020 eröffnet wurde, verbindet auf rund 240 Meter Länge als Fuß- und Radwegbrücke, die über die Gleise führt, die beiden Stadtbezirke Schwanthalerhöhe und Neuhausen-Nymphenburg. Die Brücke selbst sei aktuell trist, findet Kaya Erdinç. Kunst, Musik, auch Workshops mit Jugendlichen könnten aus dem Steg einen neuen Begegnungsort im öffentlichen Raum schaffen.
Zum Beispiel könnten zweimal jährlich Künstler ihre Werke direkt auf die Metallflächen der Brücke malen, so regt es der 37-jährige Ideengeber an. Ergänzend könnten QR-Codes angebracht werden, die zum jeweiligen Künstlerprofil führen. „Ziel ist ein niedrigschwelliges Kunstangebot, das auch Menschen erreicht, die sonst selten Galerien besuchen“, so Kaya Erdinç.
Auch die Sitzflächen, die vor allem bei Sonnenuntergang beliebt und viel genutzt werden, könnten gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus den Stadtteilen gestaltet werden, zum Beispiel mit Spielbrettern, sodass man künftig am Arnulfsteg Schach oder Backgammon spielen kann.

Urheber angefragt

Der Arnulfsteg aber darf, so wie andere Bauwerke auch, nicht ohne Erlaubnis seiner Erschaffer bemalt, besprüht oder verändert werden. Das Baureferat erklärt auf Anfrage der Münchner Wochenanzeiger: „Da es sich beim Arnulfsteg um ein urheberrechtlich geschütztes Bauwerk handelt, ist eine Umgestaltung grundsätzlich mit dem Urheber abzustimmen.“ Weiter erklärt eine Referats-Sprecherin: „Derzeit erfolgt diese Abstimmung hinsichtlich einer künstlerischen Gestaltung.“
Erst wenn die Urheber ihre Zustimmung gegeben haben, könnten weitere Schritte festgelegt werden. In einem nächsten Schritt muss dann wohl erst einmal geklärt werden, wer die Gestaltung übernehmen darf. Denn Ideen für die Fuß- und Radwegbrücke gab es schon mehrere. Kaya Erdinç überlegt nun, sein Projekt erst einmal im Kreativquartier zu verwirklichen.
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) befürwortet seine Idee jedenfalls und bewilligte dafür bereits einen Zuschuss von 1.000 Euro aus seinem Stadtbezirksbudget. Eine Förderung hat Kaya Erdinç auch beim Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) angefragt, die Entscheidung steht hier jedoch noch aus.

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