Der Bezirksausschuss Sendling-Westpark (BA 7) wünscht sich ein verbindliches, aussagefähiges Nutzungskonzept sowie ein Finanzierungskonzept für das Bayerwaldhaus und möchte in die weiteren Beratungen eingebunden sein. Mit einem Dringlichkeitsantrag fordert er den Oberbürgermeister auf, an den Eigentümer des Bayerwaldhauses heranzutreten, um das Haus in das Eigentum der Landeshauptstadt zu übernehmen. Bezirksausschuss und Stadt sollen dann einen Pächter für das Haus suchen, der es im Interesse der Stadt und des Stadtbezirks einer kulturellen Nutzung im Sinne der Förderung der Volkskultur zuführt.
Das Bayerwaldhaus wurde 1983 zur IGA von der Familie Höltl als Leihgabe im Westpark aufgestellt und bis zum heutigen Tag betreut. Nun soll das Bayerwaldhaus an den Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz übergeben werden. Dieter Meyer, der den Antrag in den BA einbrachte, zeigt sich skeptisch gegenüber dieser Schenkung: „Die Vorgänge, wie es dazu kam, sind unklar”, kritisiert er.
Der mögliche neue Eigentümer des Hauses strebe eine Ausweitung der Aktivitäten an, ist sich Meyer sicher; er vermisst aber ein tragfähiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept. Der Bezirksausschuss sei bereit, finanzielle Mittel für die notwendige Dachsanierung freizugeben. „Es kann nicht im Interesse der Stadt sein, dass der künftige Nutzen des Hauses privat durch den Verein vereinnahmt wird, die finanzielle Ausstattung (kostenlose Überlassung des Grundstücks, Finanzierung der Sanierung aus öffentlichen Kassen ) durch die Stadtgesellschaft getragen werden”, so Meyer.
Wie alle anderen Bauten im Westpark solle das Bayerwaldhaus in öffentlichen Händen bleiben, fordert der Bezirksausschuss. Da das Grundstück sich im Eigentum der Landeshauptstadt befindet, sollte dieses auch dem Stadtbezirk und den Besuchern des Westparks und allgemein dem öffentlichen Interesse dienen. Eine dauerhafte Nutzung des städtischen Grunds für einen sehr eingeschränkten Interessenfokus, wie ihn der Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz hat, entspreche auf Dauer nicht dem Interesse der sehr heterogenen und diversen Stadtgesellschaft, so Meyer.