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Veröffentlicht am 04.08.2025 08:23

DLR testet zukünftige Weltraumeinsätze mit Roboter und KI

DLR-Wissenschaftler Neal Lii und NASA-Astronaut Jonny Kim schütteln sich per Kraftrückkopplung durch den Roboter die Hände. (Foto: Erlend Hellerslien)
DLR-Wissenschaftler Neal Lii und NASA-Astronaut Jonny Kim schütteln sich per Kraftrückkopplung durch den Roboter die Hände. (Foto: Erlend Hellerslien)
DLR-Wissenschaftler Neal Lii und NASA-Astronaut Jonny Kim schütteln sich per Kraftrückkopplung durch den Roboter die Hände. (Foto: Erlend Hellerslien)
DLR-Wissenschaftler Neal Lii und NASA-Astronaut Jonny Kim schütteln sich per Kraftrückkopplung durch den Roboter die Hände. (Foto: Erlend Hellerslien)
DLR-Wissenschaftler Neal Lii und NASA-Astronaut Jonny Kim schütteln sich per Kraftrückkopplung durch den Roboter die Hände. (Foto: Erlend Hellerslien)

Ein NASA-Astronaut auf der Weltraumstation ISS, vier Roboter auf der künstlichen Marslandschaft in Oberpfaffenhofen und dazwischen „Neal AI“, ein KI-Chatbot, der die Mission unterstützte. Beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) wurde ein Zukunftsszenario getestet. Dabei demonstrierte das DLR-Institut für Robotik und Mechatronik wie Mensch und Maschine in späteren Weltraummissionen auch in Extremsituationen zusammenarbeiten und Lösungen finden können.

Vom Orbit aus kommandierte Astronaut Jonny Kim sein Roboterteam, das auf dem Gelände des DLR in einer künstlichen Marslandschaft agierte. Ihre Mission lautete: Proben sammeln, Hindernisse überwinden, Ausfälle kompensieren – ganz so, wie es eines Tages auf dem Mond oder Mars sein könnte. Unterstützt wurde der Astronaut dabei erstmals von dem im DLR trainierten Chatbot, der Fragen zu Steuerung, Technik und Missionsabläufen beantwortete. Genau so könnten Astronauten künftig auf dem Mars unabhängige Entscheidungen treffen während langer Kommunikationspausen mit der Erde. Schließlich dauert die Verzögerung bei Fragen und Antworten zwischen Mars und Erde bis zu 40 Minuten. „Wir schaffen damit die Grundlagen, um auch bei Signalverzögerungen, wie sie bei Marsmissionen auftreten, handlungsfähig zu bleiben“, erklärt Thomas Krüger, Leiter des ESA Human-Robot Interaction Labs.
Ein Highlight der Experimente: Um eine Höhle zu erkunden, kommandierte Kim den Interact-Rover, der den Roboter Bert in seinem Transportkorb geladen hatte. Das sei der weltweit erste Roboter-zu-Roboter-Transport, freuten sich die Wissenschaftler. Ferngesteuert durch den Astronauten fuhr der Rover zur Höhle, hob mit seinem Greifarm den kleinen Roboter heraus und setzte ihn auf dem Boden ab. Doch der Vierbeiner hatte ein kaputtes Bein. Es war ein geplanter Zwischenfall, bei dem der Roboter lernen musste, mit drei Beinen weiterzugehen. Kim ließ Bert alternative Gangarten ausprobieren, bis eine funktionierte. Später transportierte der Interact-Rover seinen vierbeinigen Kollegen erneut, dieses Mal zur nächsten Einsatzstelle.

Handschlag mit dem All

„Wir haben alle technischen Voraussetzungen erreicht, um komplexe robotische Missionen auf dem Mars zu steuern, auch in Richtung einer zukünftigen permanenten lunaren Forschungsstation“, erklärte Professor Alin Albu-Schäffer, Direktor des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik. Das Team vor Ort hatte zuvor monatelang an der Software und Hardware gefeilt, um all das möglich zu machen
Den symbolischen Schlusspunkt der Mission setzte ein virtueller Handschlag: Rollin‘ Justin, der humanoide Roboter, übermittelte per Kraftrückkoppelung das Händeschütteln zwischen Astronaut Kim auf der ISS und dem DLR-Wissenschaftler Neal Lii in Oberpfaffenhofen. Ein symbolischer Moment für das Robotik-Team vor Ort und ein im Wortsinn „greifbares“ Zeichen für eine gelungene Kooperation zwischen Erde und All.

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