Das Kulturzentrum ubo9 in der Ortsmitte von Aubing hat schon in der vergangenen Saison mit vielen Highlights auf sich aufmerksam gemacht. Leiterin Magdalena Vaith und ihre Kollegin Julia Grohnert arbeiten seit knapp drei Jahren zusammen als ubo9-Macherinnen und können einige Erfolge vorweisen.
Die letzte Saison war mit vielen Highlights bestückt. Vor allem der Wintersonntag am zweiten Advent mit viel Kunst zum Sehen und Kaufen, mit Musik, Kaffee und Kuchen sowie einem Kinderprogramm kam sehr gut an. Und auch die Programmstrecke über den ganzen Monat März zu Frauenthemen mit und für Frauen begeisterte das Publikum. „Wir möchten Kulturanker setzen“, erklärte Vaith, „und die Menschen im Stadtviertel zusammenbringen. Bei uns soll viel Kultur möglich sein, man soll sich ausprobieren und einbringen können.“
Zur großen ubo9-Freude haben sich vor allem kleine, selbstständige, kreative Gruppen gut etabliert. Tango Jam Session, Maltreff, Theaterrunde, Stricktreff kommen zusammen. „Einer hat den Hut auf und übernimmt die Orga, so dass die Gruppen problemlos und völlig selbstständig laufen. Das ist das, was wir wollen. Leute kommen aus einer Leidenschaft heraus zusammen und vernetzen sich.“ Das Format „Open Stage“ gibt es jeden zweiten Donnerstag im Monat und bietet Kleinkünstlern und Laienmusikern eine Bühne.
„Hier ist Überraschung garantiert. Wir hatten sogar einmal einen Mentalmagier und später einen Zauberer bei uns zu Gast, der unsere Open Stage als Generalprobe für die Zauber-WM genutzt hat und am Ende Vizeweltmeister wurde“, erzählte Grohnert. „Wir hatten immer eine richtig gute Zeit miteinander gehabt.“ Deswegen soll es in dieser Saison definitiv wieder einen Wintersonntag geben – am 7. Dezember. Und auch der Frauenmonat März wird wieder gefeiert. „Wir sind im Moment noch dabei, das konkrete Programm auf die Beine zu stellen“, so Grohnert weiter.
Im Moment läuft bereits die zweite Gruppenausstellung seit der Sommerpause. Mit „Follow the Mango“ ist das gleichnamige Münchner Künstlerkollektiv im ubo9, das viel Raum für Experimentelles und Ungewöhnliches bietet. Zur Vernissage fragte Vaith, wie es zum außergewöhnlichen Namen kam. Dazu Miriam Fassbender von der Gruppe: „Einfach nur Zufall. Auf der Suche nach einer Namensgebung im Internet sind wir auf diesen Vorschlag gestoßen.“ Da dieser so abwegig war und alle nur darüber lachten, wurde letztendlich dieser gerade deswegen der Favorit. „Die Mango“, ergänzte Ulrich Koprek weiter, „steht als Symbol für Vielfalt und Exotik, kann als Metapher für das Streben nach dem Unbekannten verstanden werden.“
In der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Zehn Wegweiser und ein siebenstimmiges Echo“ zeigt die Künstlergruppe Fotografien und will mit ihren frischen, integrativen Ansätzen die Grenzen traditioneller Kunst sprengen. Das Potenzial des kollektiven Schaffens solle erlebbar werden, so Fassbender. „Hier geht es nicht nur um das, was der Einzelne geschaffen hat, sondern um das, was entsteht, wenn verschiedene kreative Stimmen miteinander in Resonanz treten.“ Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 31. Oktober.