Die Bayerische Schlösserverwaltung bietet im Marstallmuseum von Schloss Nymphenburg einen besonderen Einblick: Ein Restauratorenteam arbeitet an der Restaurierung des Karlsruher Stadtwagens von König Max I. Joseph aus den Jahren 1816/17. Meist zu dritt widmen sie sich der aufwendigen Konservierung.
Noch in den kommenden Wochen, jeweils von Montag bis Donnerstag während der Öffnungszeiten des Marstallmuseums, können Besucher den Fachleuten in der Wagenhalle West bei ihrer Arbeit zusehen. Die Restaurierung dauert mit Unterbrechungen voraussichtlich bis ins kommende Jahr.
Ziel ist es, dem Fahrzeug sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückzugeben. Dazu entfernen die Experten den stark gebräunten Überzug und Reste historischer Pflegemittel, die die originale Lackierung beschädigt haben.
Die viersitzige „Berline“, 1816/17 in Karlsruhe gebaut und König Max I. Joseph nach München begleitend, besticht durch ihre ungewöhnliche weiße Lackierung. Sie war nicht als Hochzeitskutsche gedacht. Besonders bemerkenswert sind die feinen Malereien des Wappens und des Bandelwerks in Silber und Gold mit zarten Farbakzenten sowie die Dekorationsmalerei auf den lederbespannten Flächen des Wagenkastens. Das Untergestell zeigt sich in Blau und Gold.
Mit diesem offenen Werkstatteinblick gewährt die Bayerische Schlösserverwaltung einen authentischen Eindruck von der anspruchsvollen Arbeit der Restauratoren, die das historische Kulturerbe Bayerns bewahren.
Mit über 40 repräsentativen Kutschen und Schlitten aus Wittelsbacher Besitz dokumentiert das Museum 300 Jahre fürstliche Wagenbaukunst. Prunkgeschirre, kostbares Reitzubehör und historische Bilddokumente lassen die höfische Welt des Reisens und Repräsentierens lebendig werden. Das Museum der Bayerischen Schlösserverwaltung zeigt außerdem die weltweit einzige Sammlung an Fahrzeugen von König Ludwig II.