Grauer Beton erwartet U-Bahn-Fahrgäste derzeit am U-Bahnhof Maillingerstraße. Grund dafür ist die laufende U-Bahnhofsanierung, im Zuge derer bereits im Sommer 2024 die bestehenden Wandelemente abgebaut worden waren. Damit war aber auch der Stationen-Name entfernt worden, der an den Seitenwänden sichtbar war. Vor allem für nicht ortskundige oder gerade nicht aufmerksame Fahrgäste ist das ein Problem, wie die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) findet: „Man fährt jetzt mit der U-Bahn ein und weiß nicht, wo man ist“, erklärte Anna Lena Mühlhäuser jüngst bei der öffentlichen Gremiums-Sitzung. Die Fraktion fordert daher, dass die Bahnsteigwände auch während der Umbauphase mit dem Namen der Station versehen werden.
Im Rahmen des Grunderneuerungsprogramms der Münchner U-Bahn wird auch der U-Bahnhof Maillingerstraße saniert und soll später noch barrierefrei ausgebaut und sogar neu gestaltet werden. Denn der U-Bahnhof ist binnen der vierzig Jahre nach seiner Eröffnung 1983 inzwischen in die Jahre gekommen und bedarf einiger Erneuerung. 2024 waren daher bereits die Fassaden hinter den Gleisen zurückgebaut, der Beton saniert und gereinigt worden. Übergangsweise verbleiben die Hintergleiswände nun in Sichtbetonoptik.
Die Neugestaltung des U-Bahnhofs ist laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für 2027 geplant. „Bei der Gestaltung legen wir viel Wert auf eine nachhaltige und standardisierte Modernisierung, die die spezifische Bahnhofsidentität erhält“, heißt es in der Projektbeschreibung der MVG. „Die bestehende, lineare und dynamische Beleuchtung sowie die Wandgestaltung werden weitergeführt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir ein neues metallisches Akustikdeckensystem einbauen.“ Der Stationen-Name „Maillingerstraße“ ist derzeit nurmehr auf dem Bahnsteig, zwischen den beiden Gleisen lesbar.
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) bittet nun darum, dass die Namen der U-Bahnstation, die im Viertel saniert werden, auch während der Umbauzeitz an den Wänden gegenüber dem Bahnsteig angebracht werden. So sollen „die in der U-Bahn sitzenden Fahrgäste sich (wie gewohnt) schnell orientieren können“, wie es im jüngst verabschiedeten SPD-Antrag von Antragsinitiator Jörn Retterath heißt.
„Aufgrund des Umbaus der U-Bahnstationen auf den Linien U1 / U7 wurden und werden die farbigen Elemente in einigen Bahnhöfen im Stadtbezirk entfernt“, so die Antragsbegründung. „Dadurch entfiel nicht nur die spezifische Farbgestaltung, sondern auch die, insbesondere für in Fahrtrichtung rechts sitzenden Fahrgäste, leicht lesbaren U-Bahnhof-Namen.“ Um den Fahrgästen die Orientierung zu erleichtern, bittet der BA nun um die – wenn nötig auch nur provisorische – Anbringung der Namen an den Bahnsteigwänden. Vorstellen könnte man sich etwa eine Namensausweisung ähnlich wie im U-Bahnhof „Gieselastraße“, wo der Stationen-Name „in einfacher und kostengünstiger Weise direkt auf den Beton geklebt“ wurde. Dem Antrag stimmte der BA nun ohne Gegenstimmen zu und richtete ihn an die MVG.