Öffentliche Tauschschränke in Moosach und der Borstei | Wochenanzeiger

Sie helfen dabei, den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen: Tauschschränke sind inzwischen weit verbreitet. Auch in Moosach stehen Schränke, an denen Bücher oder andere Gegenstände schnell, unkompliziert und kostenlos an andere weitergeben werden können.

24 Stunden geöffnet, kostenlos – und dabei noch echt nachhaltig: Das ist der Moosacher Bücherschrank in der Bunzlauer Straße, nahe der Dachauer Straße. Zu jeder Jahreszeit sorgt er für Lesespaß. Das Prinzip eines offenen Bücherschranks ist denkbar einfach: Die Leserinnen und Leser können selbst aktiv werden, Bücher hineinstellen, die sie anderen noch zum Lesen empfehlen möchten, oder Bücher kostenfrei herausnehmen, die sie interessieren. Auch Kinder- und Jugendliteratur ist immer willkommen. Die Bücher sollten möglichst gut erhalten sein. Nicht erlaubt ist gewaltverherrlichendes, rassistisches oder pornografisches Material.

Der Bücherschrank in der Bunzlauer Straße ist ein Projekt des Kulturvereins „Die Linie 1”. Der Bezirksausschuss Moosach bezuschusste seinerzeit die Aufstellung des Schranks, der im Juni 2016 eingeweiht wurde, dazu kamen zahlreiche Spenden von Bürgerinnen und Bürgern. Nachdem sich der kostenlose Lesespaß schnell großer Beliebtheit erfreute, hat der Stadtbezirk Moosach inzwischen sogar einen zweiten Bücherschrank bekommen: Dieser steht am Eingang zur Borstei, an der Ecke Voitstraße/Dachauer Straße. Eröffnet wurde der Schrank im Oktober 2023. Träger ist ebenfalls die „Linie 1”.

Damit alles seine Ordnung hat, die Schränke sauber bleiben, nicht überquellen und auch nicht zu einer Mülltonne verkommen, gibt es ehrenamtliche Bücherschrankpaten, die ein Auge darauf haben und mehrmals in der Woche an den Schränken vorbeischauen. Wer Hinweise, Anregungen und Fragen hat oder selbst Pate werden möchte, kann sich an die „Linie 1” wenden, am besten per E-Mail an buecherschrank@dieLinie1.de

Neben reinen Bücherschränken gibt es in einigen Münchner Stadtvierteln inzwischen auch Tauschschränke für Gegenstände aller Art. In Moosach ist dies das „Marktalenchen” vor der Magdalenenkirche (Ohlauer Straße 16) - eine hellblau angestrichene kleine Holzhütte, die im Inneren so manche Schätze birgt. Ein Kreislaufschrank funktioniert wie ein Bücherschrank, jedoch mit allen denkbaren alltäglichen Gegenständen. Ob Spielzeug, Geschirr, natürlich auch Bücher oder einfach Krimkrams: Wer etwas aus seinem Fundus weitergeben möchte, kann es in den Kreislaufschrank legen, der jederzeit zugänglich ist. Umgekehrt findet man in der Holzhütte vielleicht etwas, was man selbst brauchen kann und darf dies dann ohne Rücksprache entnehmen. Das die hinein gelegten Sachen nicht beschädigt, schmutzig oder jugendgefährdend sein sollten, versteht sich von selbst.

Hinter dem hölzernen Umschlagplatz, der vor drei Jahren eröffnet wurde, steht der Verein „Kreislaufschränke München”. Dieser gründete sich im Juli 2020, um die Idee des Kreislaufschranks in München so oft wie möglich umzusetzen und die entstandenen Projekte zu unterstützen. Bereits im Februar 2020 hatten einige spätere Mitglieder des Vereins mitgeholfen, einen „Umsonstschrank” vor der Nazarethkirche in Bogenhausen aufzustellen. Die Gründung des Vereins schuf die rechtliche Grundlage, um die Idee auch in andere Stadtteile zu importieren. Die Mitglieder verfolgen ein klares Ziel: Irgendwann soll in jedem Münchner Viertel ein Kreislaufschrank stehen.