Vor wenigen Monaten hat sich die Geothermie Gräfelfing GmbH & Co. KG (GGK) als gemeinsames Unternehmen der Fernwärmenetz Gräfelfing (FWNG) mit 51 Prozent und der Silenos Energy mit 49 Prozent gegründet. Die Gründung bedeutete sogleich den Abschluss der vorbereitenden Phase fürs Mammutprojekt Geothermie in Gräfelfing. Im Rahmen dieser ersten Projektphase konnten sowohl die Machbarkeitsstudie zur Beurteilung des geplanten kommunalen Fernwärmeprojekts abgeschlossen, die Genehmigungen für den künftigen Bohrplatz am Neurieder Weg eingeholt und der Bohrplatz für die Tiefenbohrungen eingerichtet werden.
Mittlerweile sind die Mittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) in Höhe von über 50 Millionen Euro zugesagt und das Projekt kann in die wichtige Umsetzungsphase kommen. Eigentlich war eine kommunale Beteiligung mit privaten Partnern vorgesehen. Doch nach Prüfung aller Möglichkeiten wird Gräfelfing das Projekt nun ohne einen privat finanzierten Anteil gemeinsam mit Silenos stemmen.
„Ich bin sehr froh, dass die jahrelangen, sorgfältigen Vorarbeiten Früchte getragen haben und es jetzt in absehbarer Zeit losgeht“, meinte Bürgermeister Peter Köstler. „Es war ein hartes Stück Arbeit, die entscheidenden Informationen, Genehmigungen und Förderungen für ein so bedeutendes Projekt zu erreichen. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle unserem Partner Silenos Energy für die gute Zusammenarbeit und den großen Einsatz zum erfolgreichen Abschluss von Phase 1.“ Silenos-Geschäftsführer Felix Koselleck ergänzte: „Ich wünsche „Glück auf“ bei der Realisierung des Geothermie-Projektes. Als Projektverantwortlicher der letzten Jahre bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam den Weg zur Umsetzung des Geothermie-Projektes geebnet haben und damit eine wegweisende und vor allem nachhaltige Wärmeversorgung für die Gemeinde Gräfelfing errichtet werden kann.“
Mit dem Vorantreiben der Geothermie will Gräfelfing eine regenerative Energiegewinnung mit vielen Vorteilen umsetzen, die sowohl wetterunabhängig, emissionsarm, klimafreundlich sowie unabhängig von den preislichen Entwicklungen auf dem Weltmarkt ist. Noch in diesem Jahr soll die Einrichtung des Bohrplatzes fertiggestellt sein. Die Bohrungen am Neurieder Weg, die Tiefenwasser mit einer geschätzten Temperatur von 100 Grad Celsius aus rund 2.900 Meter Tiefe holen sollen, könnten Gräfelfing ab 2028 versorgen. Die ersten Rohre für die Fernwärme wurden bereits im letzten Jahr verlegt.