Beim Baugebiet „Glatze“ gibt es nach jahrelangem Stillstand endlich Bewegung: „Alle Eigentümer haben unterzeichnet“, freute sich Gilchings Bürgermeister Manfred Walter bei der Bürgerversammlung. Jetzt könnten das Umlegungsverfahren der Grundstücke beginnen und die Nutzungs- und Mobilitätskonzepte ausgearbeitet werden. Walter rechnet damit, dass die Bebauungsplanverfahren aber noch drei bis vier Jahre dauern werden.
„Eine erfreulich gute finanzielle Gesamtsituation“ bescheinigte die Rechtsaufsicht der Gemeinde. Im vergangenen Jahr sprudelten die Steuereinnahmen nur so. Die Erwartungen wurden weit übertroffen. So lagen die Gewerbesteuereinnahmen mit 25 Millionen Euro beispielsweise um über 29 Prozent über dem Plan. Grund sei der „gute Mix“ an Unternehmen in den vier Gilchinger Gewerbegebieten, ist sich Walter sicher. Das finanzielle Polster freut auch den Landkreis, der von Gilching 17,5 Millionen Euro als Kreisumlage bekommt. „2025 werden wir sogar 19 Millionen an den Kreis abführen müssen“, so Walter.
Die Gemeinde mit ihren 19.691 Einwohnern hat aber selbst auch hohe Investitionen. Zum Beispiel wird ein neues Feuerwehrhaus für 9,2 Millionen Euro gebaut. Und bei den Ausgaben stehen die Personalkosten mit 14,9 Millionen Euro an oberster Stelle.
Für den Wohnungsbau beim ehemaligen Zelenka-Areal gibt es derzeit keine staatlichen Fördermittel, „die sind aus“, so Walter. Das heißt abwarten. Einen Neustart wird es auch für das Wohnquartier Sonnenstraße geben. Die Wohnbaugenossenschaft möchte die alten Häuser aus der Nachkriegszeit durch Neubauten ersetzen. In der Landsberger Straße möchte die Gemeinde bauen. Sie hätte dafür gerne das Grundstück, auf dem die Straßenmeisterei untergebracht ist, und bietet im Gegenzug ein anderes zum Tausch an.
„Mit dem Freistaat geht es aber nicht so zügig, wie ich mir das vorstelle,” sagte Walter. Dafür geht es mit dem neuen Wertstoffhof im Gewerbegebiet Nord voran. „Im Herbst soll er eröffnen“. Dann soll auch das Hochwasser-Konzept fertig sein. Die Bürger können dann auf einer Karte sehen, ob und wie ihr Grundstück von Sturzfluten und Hochwasser betroffen sein könnte.
Gute Neuigkeiten gibt es bezüglich der Trinkwasserqualität. Sobald der neue Brunnen VI bei Rottenried in Betrieb gehen darf, wird sich das Trinkwasser weiter verbessern. „Wir haben aber bereits sehr gutes Wasser“, lobte Walter. Davon kann man sich in Sommer an den Trinkwasserbrunnen am Marktplatz und am Bahnhof überzeugen.
Gilching hat ein eigenes „Sondervermögen“. Vor zehn Jahren wurden Schulden in Höhe von 20 Millionen aufgenommen. „Sie werden nach Plan abgeschmolzen“, versicherte Walter. So betrugen sie 2024 zwölf Millionen, Ende des Jahres werden es 11,2 Millionen sein. Zum Abschluss überraschte Walter die Besucher mit der Neuigkeit, dass die defekte Partnerschaftskugel vom italienischen Künstler repariert wurde.