In der Stadthalle Germering trifft Kabarett auf Klassik, Kunst auf Jazz, Vereinsabende auf Betriebsversammlungen. Über 100 Kulturveranstaltungen fanden im vergangenen Jahr statt, dazu kamen mehr als 1.000 Vermietungen an Unternehmen, Vereine und Institutionen. Auch die städtische Malschule nutzt regelmäßig ihre Räume. Dort präsentieren die kleinen Künstler ihre Werke der Öffentlichkeit. Für solche Ausstellungen hat die Stadt günstige Tarife eingeführt als Beitrag, um Kultur abseits der großen Bühne zu fördern.
Das berichtete Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs. Doch „die hohe Nutzung fordert ihren Tribut“, bedauert sie bei der Bürgerversammlung. Im kommenden Sommer steht ein Großprojekt an: die Sanierung der sogenannten Glasfuge. Das ist die markante Dachkonstruktion über dem Foyer, durch die das Licht fällt.
Ein Gutachten hatte bereits 2018 festgestellt, dass die Entwässerung dort nicht funktioniert und der Druckausgleich eingeschränkt ist. Das Ergebnis: Wasser sammelt sich, Feuchtigkeit dringt ein, hinter den Scheiben entstehen Blindflächen. Jetzt muss gehandelt werden. Von Ende Mai bis Ende September 2026 wird die Glasfuge komplett erneuert und in eine neue Tragekonstruktion integriert. Gleichzeitig werden Wartungsbühnen eingebaut, damit Techniker künftig leichter an Glasflächen, Rauchmelder und Beleuchtung gelangen. Die Kosten liegen bei rund 1,55 Millionen Euro.
Die Stadt nutzt die Bauzeit doppelt: Die Fassade zur Landsberger Straße, einschließlich der Bibliothek, bekommt einen neuen Anstrich. Während der Arbeiten bleibt die Stadthalle aus Sicherheitsgründen geschlossen, und auch der Therese-Giehse-Platz wird nur eingeschränkt nutzbar sein.
Wenn die Stadthalle voraussichtlich im Herbst 2026 wieder öffnet, wird das Germeringer Publikum mit einem attraktiven Programm für die Wartezeit entschädigt. Der Vorverkauf läuft bereits an.