Am Donnerstag, 26. Juni, meldete ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn der Bundespolizei verdächtige Personen, die sich an abgestellten Autos auf einem Autozug in Freimann zu schaffen machten. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit Unterstützung zahlreicher Einsatzkräfte - darunter ein Polizeihubschrauber - führte wenig später zum Erfolg.
Gegen 15.15 Uhr informierte ein Bahnmitarbeiter telefonisch die Leitstelle der Bundespolizeiinspektion München über mehrere Personen, die an einem im Rangierbereich abgestellten Autozug Fahrzeuge aufbrachen und Gegenstände entwendeten. Umgehend wurden Einsatzkräfte der Bundespolizei sowie des Polizeipräsidiums München zur Abstellanlage entsandt. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel Oberschleißheim kam zum Einsatz. Im Rahmen der Nahbereichsfahndung konnten vier Tatverdächtige - zwei Polen im Alter von 41 und 48, ein 57-jähriger Slowake sowie eine 61-jährige Polin - unweit des Tatorts angetroffen werden.
Bei der Durchsuchung stellten die Beamten mehrere fabrikneue Verbandskästen sicher, die mutmaßlich aus den aufgebrochenen Fahrzeugen stammten. Kurios: Die Tatverdächtigen hatten sich selbst mit Mullbinden bandagiert und in Rettungsdecken eingehüllt. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden mindestens vier Fahrzeuge auf dem Autozug geöffnet, aus denen jeweils der Verbandskasten entwendet wurde. Zwei Fahrzeuge wiesen zudem Lackschäden im Bereich der Heckklappen auf - vermutlich durch unsachgemäßes Öffnen im beengten Laderaum.
Die vier Tatverdächtigen wurden zur weiteren Sachbearbeitung auf die Dienststelle der Bundespolizei gebracht. Sie standen allesamt erheblich unter Alkoholeinfluss (Atemalkoholwerte zwischen 2,08 und 3,03 Promille) und wurden erkennungsdienstlich behandelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie auf freien Fuß gesetzt. Die Schadenshöhe ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Es kam zu keinerlei Beeinträchtigungen im Bahnverkehr.