Weiße Tischdecken flattern im Abendwind, Kerzen flackern, Gläser klirren – die Weiße Nacht ist in Germering längst Tradition. Am Samstag, 2. August, ist es wieder so weit: Ab 17 Uhr lädt die Stadt zum stilvollen Sommerpicknick unter freiem Himmel. Diesmal findet er auf dem Vorplatz der Stadthalle statt und wie gewohnt sollen Kleidung und Tischdeko ganz in weiß sein.
Bisher sorgte die „Weiße Nacht“ am Kleinen Stachus für stilvolle Sommerstimmung. In diesem Jahr zieht sie auf den Stadthallenvorplatz um. Grund ist ein aktualisiertes Sicherheitskonzept. Seit Dezember 2024 gelten in Bayern neue Leitlinien für die Absicherung öffentlicher Veranstaltungen. Diese verpflichten Kommunen dazu, jede Veranstaltung mit Blick auf Fluchtwege, Zugangskontrollen, Zufahrtsmöglichkeiten für Rettungskräfte und Schutz vor Amok- oder Terrorfahrten zu bewerten. Orte wie der Kleine Stachus, die sich nicht gut absperren lassen und keine Poller oder kontrollierbare Zugänge bieten, gelten unter diesen Vorgaben als problematisch und wären nur mit einem immensen Aufwand zu stemmen. „Wir wollten die Weiße Nacht nicht ausfallen lassen. Sie ist für viele Germeringer ein Highlight des Sommers“, heißt es aus dem Rathaus. Bei der Suche nach einer Lösung kam man auf den Stadthallenvorplatz. Er ist offen, übersichtlich und lässt sich mit mobilen Barrieren, definierten Zugängen und Platz für Sicherheitsdienste sichern. „Die Weiße Nacht lebt von der Atmosphäre, aber auch von Sicherheit und guter Planung“, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Das Konzept bleibt aber unverändert: Die Stadt stellt den Rahmen, die Menschen füllen ihn. Das Herzstück ist eine 40 Meter lange Tafel, an der sich die Gäste zum gemeinsamen Abendessen versammeln. Es können auch eigene Tische, Stühle und Tischdeko mitgebracht werden, die zum Motto „weiß“ passen. Vom Porzellangeschirr, dem Kerzenständer bis zum Sektglas und dem Tischtuch – erlaubt ist, was gefällt, solange es weiß ist. Auch der Dresscode „weiß“ bleibt wie gewohnt. Gerne mit einem Hauch Nostalgie, französischem Charme und viel Savoir-vivre. Beim Essen sind die Veranstalter nicht so streng. Es darf ruhig bunt sein wie die bayerische Brotzeit mit Bier, italienische Antipasti mit Wein oder Partysalate mit Limonade. Begleitet wird die Weiße Nacht von italienischer Livemusik.
Die Idee des stilvollen Freiluftpicknicks in Weiß stammt aus Frankreich. 1988 lud der Pariser François Pasquier Freunde zu einem Picknick in den Bois de Boulogne. Alle sollten sich weiß kleiden, damit man sich im Park erkennt. Was in Paris begann, findet heute weltweit in vielen Städten Nachahmer.
Die Veranstaltung findet nur bei schönem Wetter statt. Bei unklarer Wetterlage informiert die Stadt im Internet.