Bild

Wohnungslosigkeit sichtbar machen: Ausstellung „Alle wollen wohnen“ eröffnet


Von red
Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt - und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. (Foto: Özgün Turgut/kmfv)
Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt - und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. (Foto: Özgün Turgut/kmfv)
Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt - und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. (Foto: Özgün Turgut/kmfv)
Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt - und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. (Foto: Özgün Turgut/kmfv)
Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt - und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. (Foto: Özgün Turgut/kmfv)

Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens hat der Katholische Männerfürsorgeverein München (kmfv) die Ausstellung „Alle wollen wohnen: kmfv – 75 Jahre Wohnungslosenhilfe in München” konzipiert. In Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek wird sie bis einschließlich Donnerstag, 24. Juli, in der Stadtbibliothek im Motorama (Rosenheimer Straße 30-32) gezeigt.

Neben der ereignisreichen Geschichte des kmfv werden darin die gesellschaftliche Wahrnehmung und die Gründe für Wohnungslosigkeit sowie die Arbeitsfelder, Hilfsangebote und Unterstützungsansätze der Wohnungslosenhilfe thematisiert. Insbesondere kommen wohnungslose Menschen zu Wort - und auch jene, die sie dabei unterstützen, wieder neue Perspektiven für sich zu entwickeln.

Die Ausstellung „Alle wollen Wohnen“ macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt. Sie zeigt Gesichter, erzählt Geschichten, benennt Ursachen – und sie macht deutlich: Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. Sie betrifft Menschen mit Brüchen in der Biografie, mit psychischen Erkrankungen, mit Fluchterfahrung, mit prekären Arbeitsverhältnissen, Familien, Alleinerziehende, ältere Menschen und Kinder. Wohnungslosigkeit kann jede und jeden treffen. Ein Jobverlust, eine Trennung, eine Eigenbedarfskündigung – und plötzlich steht man ohne dauerhafte Bleibe da. Wenn dann finanzielle Mittel, Wissen über Hilfsangebote oder ein soziales Netz fehlen, wird aus einer Krise schnell eine existenzielle Notlage.

Fast 14.000 Wohnungslose

Im Vergleich zu anderen Metropolen prägen obdachlose Menschen das Münchner Stadtbild zwar wenig. Dennoch hat auch hier eine steigende Anzahl von Personen – aktuell fast 14.000 in München – keinen eigenen Wohnraum mehr zur Verfügung. Für die Gesellschaft meist unsichtbar, leben sie in Notunterkünften, bei Bekannten oder in den verschiedenen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind.

Seit nunmehr 75 Jahren setzt sich der kmfv dafür ein, dass wohnungslose Menschen Beratung und Begleitung erhalten. Von Stadtpfarrer Adolf Mathes 1950 gegründet, hat der kmfv mit dem Engagement vieler Partnerinnen und Partner im Laufe der Zeit ein breites Unterstützungsangebot für wohnungslose Menschen entwickelt.

Begleitprogramm mit Autorenlesung

Zur Ausstellung „Alle wollen wohnen“ gibt es ein Begleitprogramm. So liest am Freitag, 11. Juli, um 19 Uhr, der Autor Markus Ostermair aus seinem Buch „Der Sandler“ - einem Roman über das Leben obdachloser Menschen in München. Das laut kmfv „eindrucksvolle Werk über soziale Ausgrenzung” ist 2020 mit dem Tukanpreis ausgezeichnet worden.

north