Man kann Bücher ausleihen, auch Maschinen oder Sportgeräte. In Germering kann man darüber hinaus sogar Großeltern ausleihen, „Der Bedarf ist riesig“, hat Isolde Kirchner-Weiß, Koordinatorin des beim Mütterzentrums „Frau MütZe“ angesiedelten Germeringer Bündnisses für Familien, festgestellt. Margarethe Reifinger verantwortet das neue Angebot. Dabei funktioniert der Großeltern-Leihservice natürlich ganz anders als die Ausleihe in einer Bibliothek.
Leihomas und -opas brauchen nicht nur ein erweitertes Führungszeugnis und einen Erste-Hilf-Kurs, sondern sie sollen auch zu ihren Leihfamilien passen. In Vorabgesprächen sucht Reifinger nach den passenden Paaren. So hat sie beispielsweise Rita Dasgupta mit einer Familie mit zwei Jungs zusammen gebracht. Die 55-jährige sportliche Frau hat bereits zwei Kinder groß gezogen. Sie ist seit einem dreiviertel Jahr regelmäßig mit den beiden Leihenkeln zusammen. Sie geht mit ihnen zum Spielplatz, bringt sie schon mal ins Bett. Die Kinder hängen an ihr und auch die Mutter hat Vertrauen aufgebaut und ist „so eine Art Schwiegertochter“ für Rita Dasgupta. Oft wird sie in Gesprächen um ihre Meinung gebeten oder hört einfach nur zu. Ein bis zwei Stunden in der Woche dauert ihr Einsatz. In der Zeit kann die Mutter sich mit Freundinnen treffen, zum Einkaufen gehen oder einfach nur entspannen. „Kinder geben einem viel Lebensenergie“, ist Dasguptas Erfahrung. Der Einsatz als Leihoma halte sie körperlich und geistig fit.
Eine Leihoma soll dabei nicht als Babysitter eingesetzt werden. Ihre Funktion ist eher, dass sie den Kindern die Erfahrungswelt einer älteren Generation näherbringen, vor allem, wenn keine eigenen Großeltern verfügbar sind. Die Großeltern auf Zeit sind nicht auf sich gestellt. Es gibt einen Austausch und „ich bin im Hintergrund für sie da“, verspricht Psychologin Reifinger, die Veranstaltungen mit allen Beteiligten – Leihgroßeltern, Eltern und Kinder – plant.
Damit das Ehrenamt erfolgreich ist, sollten die Bedingungen im Vorfeld ausgehandelt werden. Zum Beispiel, wie lange und oft ein Einsatz dauert, ob es dafür eine Aufwandsentschädigung gibt und was von beiden Seiten erwartet wird. „Man muss bereit sein, sich auf eine neue Familie einzulassen“ und andere Lebenssituationen wertfrei zu akzeptieren „ohne zu urteilen“, mahnt Reifinger.
Mittlerweile hat sie eine Warteliste mit Familien, die sich eine Oma oder Opa zum Ausleihen wünschen. Jetzt müssen nur die entsprechenden Großeltern gefunden werden. Derzeit sind vier Leihomas im Einsatz. Leihopas haben sich noch nicht gemeldet. Auch Ehepaare oder Großväter sind willkommen.
Wer Interesse am Projekt „Leih-Großeltern“ des Bündnisses für Familie hat, kann sich an Margarete Reifinger wenden unter margarete@reifinger.de oder unter 01522 4729421.
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