Bürger machen sich für Erhalt der Platform stark


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)

Einstimmig hat der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) die Stadt aufgefordert, die Platform an der Kistlerhofstraße 70 weiterzuführen. Sollte dies unter der aktuell angespannten Haushaltslage nicht möglich sein, soll sie einen adäquaten räumlichen Ersatz für die 40 dort arbeitenden Künstler und Mitarbeiter finden.

Die Platform existiert seit 2009 als Kultur- und Ausbildungsort im Viertel. Die Künstler haben mit einem Brief an OB Dieter Reiter und in einer Onlinepetition darauf hingewiesen, dass ihr aus rein finanziellen Gründen das Aus drohe. Im Bezirksausschuss erklärte Johanna Vocht (Grüne), dass der bestehende Mietvertrag zum Jahresende auslaufe und die Stadt die künftig deutlich höheren Mieten nicht mehr zahle. „Das ist etwas Besonderes, was wir hier haben”, bekräftigte sie die Bedeutung der Platform. Das sieht auch Andrea Barth (SPD) so: „Wir wollen die Platform unbedingt im Viertel erhalten. Wir unterstützen die Petition.”

Die kulturelle Vielfalt einer Großstadt bemesse sich nicht allein an der Zahl ihrer kulturellen Institutionen, ihrer Opernhäuser, Konzertsäle oder Museen, sondern auch an der Lebendigkeit ihrer freien Szene - im Zentrum wie auch in äußeren Stadtbezirken, sagte Vocht. Die Platform sei ein einzigartiges, international vernetztes Kooperationsprojekt. Mit ihrem Wegfall würde vor allem der Stadtbezirk 19 einen wichtigen Ort kultureller Vielfalt, künstlerischer Produktion, Ausbildung und Vernetzung verlieren. Das gelte es zu verhindern.

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