Die Fotoausstellung „Eine bomben Aussicht“ hatte im Juli 2023 ihre Premiere in Beirut im Libanon. Sie ist vom 8. Mai bis 30. Juni in der Volkshochschule Haar, Münchener Straße 3 zu besichtigen. Die Vernissage mit einer Führung von Christian Springer und Albert Kapfhammer findet am Mittwoch, 7. Mai von 19 bis 21 Uhr im Vortragssaal der vhs Haar, Münchener Straße 3 statt.
31 großformatige Schwarz-Weiß-Fotos gibt es hier zu sehen. Ein Mann trägt eine schwarze Aktentasche auf dem Kopf. Er sitzt am Fluss, kauft ein, überquert die Straße, liest - Alltägliches Leben. Eine Aktentasche auf dem Kopf zu tragen, schrenkt die Sinne ein. Er kann nicht wissen, was um ihn herum passiert, er sieht, riecht und hört nichts.
Der Kabarettist Christian Springer, der unter der Aktentasche steckt, streift durch Alltagsszenen. Die Bilder mit ihrer Mischung aus Realität und Komik mahnen zur Vernunft in bedrohlichen Zeiten. Denn die Tasche auf dem Kopf ist keine originäre Idee von Christian Springer. In den 1960er Jahren gab es einen ernsten Appell der Bundesregierung: Wenn der Atomkrieg kommt, schützen Sie sich unter anderem mit einer Aktentasche überdem Kopf. So lautete der Hinweis in der Regierungsbroschüre, denn „Jeder hat eine Chance“, versprach der damalige Slogan der Kampagne.
„Das ist absurd“, kommentiert Christian Springer, „der einzige Weg, einen Atomkrieg zu überleben, ist: keinen Atomkrieg zu haben“. Die Ausstellung ist Christian Springers satirischer Kommentar zum Zeitgeschehen. Begleitet wurde er auf seinen Streifzügen zu vertrauten und fremden Orten von seinem Freund und Fotografen Albert Kapfhammer, der die kritisch-ironischen Szenen in klassischen Schwarz-Weiß-Fotografien festhält. Da die Foto-Sessions von Anfang an begleitet waren von Putins Drohungen mit der Atombombe, werden die Fotografien im besten Fall auch als Anti- Kriegs-Aufruf verstanden. Um Anmeldung zur Vernissage am 7. Mai wird gebeten unter Tel. 46002-800.