Dass man in der Frühen Neuzeit aus einfachen Verhältnissen relativ rasch aufsteigen und es über wirtschaftli-chen Erfolg zu hohem gesellschaftlichen Ansehen bringen konnte, dies belegt die Geschichte der aus der Gegend um Miesbach stammenden Familie Höger. Diese für den Ebersberger Raum und speziell für Anzing nicht ganz unbedeutende Familie wurde zwar in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder einmal in den Blick genommen, eine eingehende Untersuchung blieb aber doch bis vor kurzem aus. Dem Grafinger Geschichtsforscher Georg Weilnböck und seinen eingehenden Archivrecherchen ist es zu danken, dass dieser Mangel nunmehr behoben ist.
Auf Bitten des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg hält der Experte am Mittwoch, 12. November, einen Lichtbildervortrag unter dem Titel „Die Höger von Anzing – Aufstieg und Niedergang einer bedeutenden Münchner Kaufmannsfamilie“. In seinen Ausführungen befasst sich der Historiker mit der phänomenalen Karriere des aus dem Oberland stammenden Leonhard Höger, der während des Dreißigjährigen Krieges in kurzer Zeit zu einem der reichsten Münchner Bürger wird. Die Handelsleute Höger erwerben den Sitz Anzing und können als „Höger von Anzing“ noch weitere Hofmarken hinzugewinnen. Grundlage ihres Erfolges ist der Fernhandel, nicht zuletzt der Import von Katakombenheilgen. Katastrophen und familiäre Zwistigkeiten führen das lange Zeit erfolgreiche Münchner Handelshaus in den Untergang.
Die Veranstaltung, zu der alle an Geschichte und Kultur Interessierten, Mitglieder wie Nichtmitglieder will-kommen sind, findet im Sitzungssaal des Rathaus Ebersberg, Marienplatz 1, statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.