Wer in diesen Tagen über Land fährt, sieht sie immer öfter: kleine Drohnen, die leise summend über Feldern schweben. Viele Spaziergänger haben eher schwere Maschinen im Kopf, aber kleine Drohnen und Landwirtschaft, wie geht das zusammen? Die Antwort zeigt, wie stark sich die Landwirtschaft verändert: Es geht längst nicht mehr nur um Traktor und Pflug, sondern um Daten, Vernetzung und digitale Unterstützung für die genaue Beobachtung der Pflanzen am Feld.
Ein früherer Schlüsselbegriff dieser Entwicklung ist der sogenannte Isobus. Dabei handelt es sich um einen einheitlichen Standard, der es Traktoren und Anbaugeräten verschiedener Hersteller ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. So kann der Landwirt bei allen Bearbeitungsschritten, vom Säen über die Bestandbetreuung bis hin zur Ernte, die digitale Unterstützung nutzen. Hinter der unscheinbaren Steckdose am Schlepper verbirgt sich ein moderner Datenknoten auf dem Feld als Schnittstelle bis zum heimischen PC. „Bemerkenswert ist, dass die Landwirtschaft hier sehr früh digital unterwegs war: Bereits in den 1990er-Jahren wurde der Isobus-Standard entwickelt“, erklärt Josef Friedl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck.
Heute liefert moderne Sensortechnik den entscheidenden Input – Drohnen ermitteln die nötigen Daten: Wie gesund sind meine Getreidepflanzen, haben alle Pflanzen ausreichend Dünger und Wasser, an welchen Stellen haben sich Unkräuter ausgebreitet? Auch bodengebundene Sensoren, Satellitendaten oder softwaregestützte Hofmanagement-Systeme sorgen dafür, dass die Maschinen effizient arbeiten.
Digitale Technik entfaltet heute ihre volle Wirkung. Drohnen liefern hochauflösende Aufnahmen, sie erkennen Nährstoffmangel oder Schädlingsbefall deutlich früher. Diese Informationen lassen sich anschließend in digitale Karten umwandeln und genau steuern, wo Dünger oder auch Pflanzenschutz ausgebracht werden muss.
„Auf diese Weise sparen Landwirte Aufwand, Kosten und Ressourcen. Düngemittel gelangen nur dorthin, wo sie tatsächlich gebraucht werden. Das ist zusätzlich aktiver Umwelt- und Ressourcenschutz “, benennt Antonie Strobl vom AELF Fürstenfeldbruck einige Vorteile.