In der Reihe „Kultur in Emmaus“ liest Stefanie Gregg aus ihrem neuen Roman „Das Glaskind“ und geht ins Gespräch mit dem Publikum über dieses Thema. Die Lesung findet am Sonntag, 21. September, 19 Uhr im Gemeindesaal der Emmauskirche in der Langobardenstr. 16 statt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
Die Autorin Stefanie Gregg hat in ihrem neuen Roman ein brisantes Thema aufgegriffen, das jeder im engeren oder weiteren Umfeld kennt: Glaskinder.
Glaskinder nennt die moderne Psychologie das Geschwisterkind eines meist kranken Kindes, das alle Aufmerksamkeit der Familie auf sich zieht. Das Kind daneben verblasst, wird unsichtbar, und muss stets funktionieren, für das kranke Geschwisterkind, für die ganze Familie.
Es fühlt sich unsichtbar, ungesehen und einsam. „Glass Children“ nennt man diese Kinder, über die erst in den letzten Jahren mit diesem von Alicia Maples geprägten Begriff gesprochen wird. Nichts wünschen diese Kinder sich sehnlicher als gesehen zu werden.
In ihrem Roman erzählt Stefanie Gregg vom Schicksal eines solchen Glaskinds: Mayas Leben wird abrupt unterbrochen, als sie nach einem Autounfall ihrer Mutter zurück nachhause beordert wird, um sich um den autistischen Bruder zu kümmern. Die alten Muster greifen wieder und Maya lässt alles liegen und stehen, um zu unterstützen, zu helfen, da zu sein für die Familie. In ihrem gut recherchierten Roman verwebt Stefanie Gregg nun Vergangenheit und Gegenwart Mayas und lässt den Leser tief in das Leben und die Gefühle eines Glaskinds eintauchen. Ein zutiefst bewegender Roman. In der Reihe „Kultur in Emmaus“ wird die Autorin kurze Passagen aus ihrem Roman lesen, über das Thema sprechen und ins Gespräch mit dem Publikum gehen.