Anlässlich des Tags des Fahrrads am 3. Juni tragen der ökologische Verkehrsclub VCD und die „Initiative für sichere Straßen” Gefahrenstellen auf den Wegen von Kindern zusammen. Bis Ende Juli können Eltern und andere Interessierte risikoreiche Orte auf einer virtuellen Deutschlandkarte eintragen. Sie ist unter https://www.schulwege.de/ zu finden. Die Daten werden anschließend anonym ausgewertet, eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist für September geplant. Damit möchten die Verbände auf Missstände in der Verkehrspolitik aufmerksam machen, Veränderungen vor Ort anstoßen und Reformen auf Bundesebene anmahnen. Denn von sicheren Schulwegen und einem kindgerechten Verkehrssystem profitieren alle. Unter https://www.vcd.org/artikel/vcd-schulwege-check erfährt man mehr.
Anika Meenken, Sprecherin für Mobilitätsbildung beim VCD: „Kein Kind sollte Angst haben müssen, zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu kommen. Jede gemeldete Gefahrenstelle ist ein Schritt hin zu sicheren Wegen. So kann jeder helfen, Risiken sichtbar zu machen und politischen Druck für die nötigen Veränderungen aufzubauen. Unsere Kinder brauchen sichere Schulwege – und die Politik muss endlich handeln.”
Wer einen gefährlichen Wegabschnitt melden möchte, kann zwischen verschiedenen Gefahrenarten wählen, beispielsweise „unübersichtliche Stelle”, „schlechte Straßenverhältnisse” oder „Fehlverhalten durch Fahrer”. Anschließend ist anzugeben, wer gefährdet wird: Fußgänger oder Radfahrer. Im nächsten Schritt kann dann noch je nach Gefahrenart der Gefahrenauslöser bestimmt werden, also etwa eine Sichteinschränkung oder zu hohes Tempo.
„Ob Schule, Kommune oder Einzelperson – jeder kann sich einbringen und zu sichereren Schulwegen beitragen”, erläutert Arno Wolter, Geschäftsführer der Initiative für sichere Straßen. Alle gemeldeten Gefahrenstellen fließen gemeinsam mit weiteren Faktoren wie etwa Unfalldaten und Daten aus Fahrzeugen in das von der Initiative entwickelte Schulweg-Routing ein: „Eltern können auf dem Portal schulwege.de die sicherste Route von zu Hause zur Schule berechnen und diese dann mit ihren Kindern üben”, sagt Wolter. Mit der virtuellen Gefahrenkarte schaffen der VCD und die Initiative für sichere Straßen eine starke Grundlage, um konkrete Missstände sichtbar zu machen und politische Veränderung anzustoßen. Denn sichere Schulwege sollten selbstverständlich sein.