Im stimmungsvollen Ambiente der Gautinger Schlosspark-Remise feierte die Gemeinde ihre drei Klinge-Preis-Träger 2025 und verlieh dem Unterbrunner Hermann Geiger die Ehrenbürgerwürde. „Es ist die höchste Ehrung, die die Gemeinde vergeben kann“, erklärte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Diesmal werde kein Altbürgermeister oder hoher Würdenträger geehrt, sondern der „unentwegter Netzwerker, Sammler, Ortschronist und treibende Kraft hinter vielen Vereinen und Veranstaltungen“ Geiger. Schon oft sei er im Gespräch für die Auszeichnung gewesen. „Heute Abend ist die Zeit reif dafür. Es freut mich besonders, dass dies am Ende meiner Amtszeit geschieht.“ Doch zunächst verlieh sie dreimal den Klinge-Preis 2025.
Seit 1980 verleiht die Gemeinde die Günther-Klinge-Preise an verdienstvolle Künstler und Kulturschaffende der Gemeinde. Solche herausragenden Namen wie Susanne Forster und Stefan Fichert, Heinrich Klug und Rosemarie Zacher, Gerd Holzheimer und Florian Prey, aber auch der Jugendchor St. Benedikt, der Kunstverein Gauting e.V. oder das Schulorchester des Otto-von-Taube-Gymnasiums gehören zu den Preisträgern der Vergangenheit.
Den ersten Preis 2025 erhielt das Theaterforum e.V. als „überragender Leuchtturm über unsere Gemeindegrenzen, als echte Institution“, so Kössinger. Dessen heutige Größe sei undenkbar ohne das gewaltige Engagement vom Gründer Hans-Georg Krause, ohne die Mitwirkung vieler Ehrenamtlicher und ohne „die unbestreitbare Kulturaffinität der Gautinger Bürger“.
Wie holprig der Anfang in den 90iger Jahren war und wie es zum Erfolg kam, erzählte Laudatorin Katja Seidel in Form einer griechischen Tragödie in fünf Akten. „Ich bin platt, mir fehlen die Worte. Danke!“, so Thomas Hilkert als Vereinsvorsitzender im Namen des gesamten Theaterforums. „Danke an Hans-Georg Krause, danke an das gesamte Team, die Sponsoren und an unser Publikum. Bleiben Sie uns treu!“
Auch der Maler, Graphiker, Skulpturist und vielseitiger Kulturschaffender Richard (Richi) Eckert bekam den Klingepreis 2025. Der 96jährige „ist aus Gauting und dem Schlosspark, seinem erklärten Wohnzimmer nicht mehr wegzudenken“, so Bürgermeisterin Kössinger. „Seine Kunst ist immer gelebte Gemeinschaft. So sollen wir als Betrachter mit ihm auf Entdeckungsreise gehen.“
Laudator Klaus Wagner machte auf die vielen Lichtperformances und Ausstellungen Eckerts aufmerksam. „Immer ist er mit Heiterkeit, Leichtigkeit und Humor bei der Sache. Und ganz ehrlich, Richi, verlange Eintritt von deinen Besuchern. Schon deine Wohnung ist ein Kunstwerk!“ „Ich wollte immer etwas Schönes machen. Dass das Kunst ist, hatte ich mir nie vorgestellt“, meinte Eckert bescheiden.
Auch ein Förderpreis wurde in diesem Jahr vergeben. Den erhielt der erst 17jährige Naturfotograf Raphael Silas Christoph, dessen Kunst übrigens noch bis Herbst im Rathausgarten zu sehen ist. Als krönender Abschluss des Festabends erhielt Hermann Geiger die Ehrenbürgerwürde. Der Sammler und Chronist bewahre seine vielen Schätze nicht für sich auf, „sondern für uns alle. Mit seiner spannenden Art erzählt er die Geschichten dahinter und ist damit verbindendes Element zwischen den Ortsteilen und er verbindet Menschen miteinander“, so Kössinger. „Er zeigt uns, was ein mündiger Bürger ist: jemand, der sich gesellschaftlich, demokratisch und selbstlos einbringt und die Gesellschaft von innen stärkt. Er ist der Inbegriff eines Ehrenbürgers!“
„Der Inbegriff eines Ehrenbürgers!“