Seit 20 Jahren setzt sich der Zeitreiseverein für Heimatgeschichte ein. Es wurden Ausgrabungen begleitet, eine Unterführung mit geschichtlichen Motiven bemalt, Radrouten zu archäologischen Landmarken zusammengestellt, das Schichtwerk-Museum realisiert und viele Ausstellungen, Projekte und Mitmachaktionen ins Leben gerufen. Für dieses Engagement hat der Verein die Bayerische Denkmalschutzmedaille bekommen. Vorsitzende Annette Reindel nahm sie von Kultusminister Markus Blume im Rahmen einer Feier in der „Alten Münze“ in München entgegen.
Aus ganz Bayern waren die 18 Preisträger nach München gereist. Die meisten wurden für „sichtbare” Denkmalschutzprojekte ausgezeichnet. Sie hatten Häuser, Schlösser und Gebäude saniert, was anhand von „Vorher“- „Nachher“-Bildern gut gezeigt werden kann. Deswegen war es für Annette Reindel und ihr Team, das sie nach München begleitet hatte, eine „totale Überraschung“ gewesen, als die Einladung zum Festakt im Briefkasten lag. Bisher seien nämlich Projekte, die sich mit Bodendenkmalpflege beschäftigen, meist leer ausgegangen, bedauerte Reindel. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Bodendenkmäler, die oft nicht einmal ausgegraben werden und von denen häufig nur Spuren übrig geblieben sind, nicht so leicht erkennbar sind. Sie „lebendig“ zu machen, ist eines der Ziele des Zeitreise-Vereins. Da gibt es römische Rezepte zum Nachkochen, die Mitglieder verkleiden sich schon mal als Bajuwaren, es gibt einen Audioguide mit Geschichten zu den gefundenen Exponaten. So sind beispielsweise die drei bajuwarischen Skelette unter dem Spitznamen „Kiltis“ zu lokalen Identifikationsfiguren geworden, hieß es in der Laudatio. Zugleich setzt der Verein Impulse für die wissenschaftliche Auswertung der archäologischen Ergebnisse. Besonders gelobt wurde die „originelle und spannende Vermittlung von archäologischen Themen“. Dies habe zur „Akzeptanz der bodendenkmalpflegerischen Maßnahmen vor Ort beigetragen“.
Mit der Denkmalschutzmedaille werden seit 1978 Personen und Institutionen für besonderes denkmalpflegerisches Engagement geehrt. „Wir sind stolz, dass wir den Bayerischen Denkmalschutz-Oscar bekommen haben“, freute sich Reindel. „Denkmäler sind nicht nur Zeugen vergangener Epochen, sondern auch lebendige Verbindungen zu unserer Herkunft, unserer Kultur und unserer Identität. Sie geben uns Heimat“, so Markus Blume. „Gemeinsam mit dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz, das in diesem Jahr sein goldenes Jubiläum feiert, sind Sie die Hüter unseres kulturellen Erbes“, lobte er.
Beim nächsten Juli-Stammtisch des Zeitreisevereins (im Wersonhaus oder virtuell), Mittwoch, 12. Juli, 19.30 Uhr, hält Stefan Kluthe einen Vortrag zum Thema „Luftbildarchäologie – Geschichte aus der Vogelperspektive“.
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