Kürzlich ist der Denkmalpreis 2025 der treuhänderischen Baudenkmal-Stiftung München in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) von deren Vorsitzenden, Axel Hofstadt, im Beisein von Stadtrat Manuel Pretzl anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Münchner Fassadenpreises verliehen worden. Den mit 1.000 Euro dotierten Denkmalpreis erhalten zu gleichen Teilen das Gebäude Bavariaring 18 an der Theresienwiese und das Gebäude Renatastraße 69 im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg.
Beide Gebäude wurden in vorbildlicher Weise instandgesetzt und das in der Renatastraße mit modernen gestalterischen Mitteln ergänzt und bereichert. Den Denkmalpreis 2025 nahmen entgegen Peter Schloegl-Ensafi und Architekt Philip Truelsen für den Bavariaring 18 und für das Haus in der Renatastraße 69 Dr. Christoph Glaser mit den Architekten Schumann und Partenfelder.
Die Villa im Bavariaring 18 wurde 1887/1888 von Emanuel von Seidl im Stil der deutschen Renaissance für Thure Freiherr von Cederström, einen schwedischen Genremaler der Düsseldorfer und Münchner Schule als Wohnhaus mit Atelier errichtet. Der 1856 in München geborene Emanuel von Seidl gilt zusammen mit seinem älteren Bruder Gabriel als einer der bedeutendsten Münchner Architekten der Prinzregentenzeit.
Zwischen 1900 und 1918 schuf er eine Vielzahl von Bauten, von denen 180 Werke in und um München sowie im sächsischen Erzgebirgsraum erfasst sind. 1913 wurde das Gebäude im Bavariaring verkauft und 1914 vom neuen Eigentümer umgebaut, es wurde um ein Gesindetreppenhaus erweitert und das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut.
1935 wurde die Villa in zwei Wohneinheiten aufgeteilt, wozu ein zweiter Eingang auf der rechten Gebäudeseite geschaffen wurde. Aufgrund eines Bombentreffers im Zweiten Weltkrieg wurden das erste Obergeschoss und das Dachgeschoss weitgehend zerstört, im ersten Stock waren sämtliche Stuckierungen, Holzeinbauten und Bodenbeläge verloren. Das Dach wurde danach in einfacher Form ohne Turm wieder aufgebaut. Lediglich im Erdgeschoss war die Originalausstattung erhalten geblieben. Wie bei vielen Bauten von Emanuel von Seidl zeigt auch hier die Ausformung der Innenräume und der Details die originelle und kreative Gestaltungskraft des Architekten.
Die Villa in der Renatastraße 69 wurde 1907 durch die Gebrüder Rank für den Bildhauer Georg Busch entworfen und erbaut. Busch, der im hinteren Erdgeschoss sein Atelier hatte, bewohnte das Anwesen mit seiner Frau Marie und seinen sechs Kindern bis 1943. Die Baugesellschaft Gebrüder Rank war 1899 hervorgegangen aus einem kleinen Baugeschäft in Schwabing und zu Beginn des 20. Jahrhunderts Wegbereiter neuer konstruktiver Techniken und architektonischer Stilformen. Rank war im gemeinsamen Unternehmen das künstlerische Haupt der erfolgreichen Firma, die neben Wohn- und Geschäftshäusern Schulen, Krankenhäuser, Kirchen und technische Industriebauwerke errichtete.
Die neuen Eigentümer nach 1943 veränderten und sanierten in Teilen unsachgemäß das Bauwerk. Es wurden Zwischendecken eingezogen, Emporen in die Ateliers eingebaut, Räume geteilt, Türen zugemauert, historische Wände abgebrochen und neuartige, unpassende Baumaterialien verwendet. Die umfassende Sanierung, die in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, aber auch einer großen Zahl von Restauratoren und exzellenten Fachfirmen erfolgte, dauerte insgesamt sechs Jahre.
Die Baudenkmal-Stiftung München ist eine Treuhandstiftung der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie verleiht den Denkmalpreis seit 2001 für die beispielhafte Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen unter besonderer Berücksichtigung der noch erhaltenen Innenausstattung. Der Preis soll vorbildliche Leistungen der Öffentlichkeit bekannt machen.
Die Baudenkmal-Stiftung München ist eine Treuhandstiftung der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie verleiht den Denkmalpreis seit 2001 für die beispielhafte Erhaltung und Restaurierung von Denkmalen unter besonderer Berücksichtigung der noch erhaltenen Innenausstattung. Der Preis soll vorbildliche Leistungen der Öffentlichkeit bekannt machen.