Bild
Veröffentlicht am 09.07.2025 16:01

Er war der Henker beim Schichtl

Zum Tod von Ringo Praetorius, bekannt als „Ringo der Schreckliche“ vom Traditionstheater Schichtl, kondoliert Oberbürgermeister Dieter Reiter der Witwe des Verstorbenen: „Die Nachricht vom Tod Ihres Mannes Ringo Praetorius hat mich sehr bestürzt und traurig gemacht. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München, vor allem jedoch auch persönlich spreche ich Ihnen und allen Angehörigen mein aufrichtig empfundenes Beileid zu diesem für uns alle schmerzlichen Verlust aus. Ringo – eigentlich Hjalmar – Praetorius, war, das ist heute in jedem Münchner Blatt zu lesen, ein veritables Münchner Unikum, er gehörte zur Wiesn-Institution Schichtl wie die Wiesn zu München.”

Bildhauer und Kunsthistoriker aus Landsberg

Reiter fährt fort: „Aber Ringo Praetorius war so viel mehr. Betrachtet man seinen unfassbar bunten und verschlungenen Lebensweg, dann kann man kaum glauben, dass dies alles in ein einziges Leben gepasst hat: Der ausgebildete Bildhauer und promovierte Kunsthistoriker arbeitete, bevor er im Henker beim Schichtl die Rolle seines Lebens fand, in unzähligen anderen Berufen. Obwohl in Landsberg geboren, war er der Prototyp des Münchner Lebenskünstlers, ein Stenz, wie er im Buche stand. Aus dem Erlebten machte er die unglaublichen Geschichten, die er mit so viel hintergründigem und feinsinnigem Humor beim Schichtl erzählte und hat auf diese Weise selbst Geschichte geschrieben. Einen wie ihn wird es nie wieder geben, der Schichtl, die Wiesn werden ärmer sein ohne ihn.
,Gestorben wird immer nur am Schluss‘, war eines seiner Bonmots rund ums Lebensende, das sich nun leider auch für dieses bewegende und bewegte Leben bewahrheitet hat. Dennoch wird ,Ringo, der Schreckliche‘ im Gedächtnis und den Herzen nicht nur der Münchnerinnen und Münchner ewig weiterleben.“

north