Die Nachricht vom Tod Herbert Sedlmeiers hat in Germering tiefe Betroffenheit ausgelöst. Der langjährige Stadtrat, Sozialreferent und Kreisbehindertenbeauftragte ist im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Unfalls gestorben. „Herbie“, wie ihn viele nannten, lebte mit der sogenannten Glasknochenkrankheit – einer seltenen genetischen Erkrankung, bei der die Knochen extrem brüchig sind. Er war auf den Rollstuhl angewiesen, doch wer ihn kannte, dachte nicht an seine Einschränkungen, sondern an seine Tatkraft, seinen Humor und seine Fähigkeit, anderen Mut zu machen.
Fast drei Jahrzehnte lang gehörte Sedlmeier der CSU-Fraktion im Germeringer Stadtrat an. Als Sozialreferent war er eine prägende Stimme für Inklusion, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit. Auch als Behindertenbeauftragter des Landkreises Fürstenfeldbruck setzte er Maßstäbe. Er organisierte Unterschriftensammlungen, kämpfte für barrierefreie Bahnhöfe, für Aufzüge, Rampen und verständliche Sprache. Für sein Engagement wurde er mit der Kommunalen Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Wer ihm begegnete, erinnert sich an seinen Humor, seine Zugewandtheit und Herzlichkeit. Landrat Thomas Karmasin etwa würdigte ihn als klugen Berater, Oberbürgermeister Andreas Haas zeigte sich erschüttert. Es sei kaum vorstellbar, dass „Herbie“ plötzlich nicht mehr da sei. Auch in Vereinen war Sedlmeier aktiv – etwa als langjähriger Leiter der Bauernbühne Unterpfaffenhofen oder als Vereinsmitglied im Schachklub. Dort würdigt man ihn als „feinen Menschen, der sich unermüdlich für andere eingesetzt hat“, und bringt damit die Trauer vieler Germeringer auf den Punkt: „Mit seiner klaren Haltung, seinem Humor und seinem Mitgefühl hinterlässt Herbert eine große Lücke – nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch in unserer Stadtgemeinschaft“.