Martinsfeiern der katholischen Stadtkirche

Am 11. November begeht die Katholische Kirche das Fest des heiligen Martin. Traditionell ziehen dazu Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen und prächtige Martinsfeuer werden entfacht.

Die Martinsfeiern der Stadtkirche finden heuer am Samstag, 15. November, statt: In St. Cäcilia beginnt die Feier um 16.30 Uhr im Pfarrgarten mit einem kleinen Laternenumzug. Die Feier richtet sich besonders an Kleinkinder.

St. Martin und St. Jakob feiern jeweils um 17 Uhr. In St. Martin beginnt die Feier in der Kirche. Dort wird ein großes Martinsspiel aufgeführt. Anschließend gibt es einen Laternenumzug durch die Straßen rund um die Pfarrkirche St. Martin. Der heilige Martin wird den Zug auf einem Pferd anführen. Die Feier endet am großen Martinsfeuer auf dem Kirchvorplatz.

In St. Jakob beginnt die Feier am Jakobsbrunnen. Von dort geht es in einem kleinen Laternenumzug in die Kirche, wo ein modernes Martinsspiel aufgeführt wird. Am Ende aller drei Feiern gibt es Kinderpunsch, Glühwein und Martinsgänse als Gebäck.

Barmherzige Tat

Martin ist einer der bekanntesten Heiligen der Katholischen Kirche. Er wurde zu Beginn des vierten Jahrhunderts auf dem Gebiet des heutigen Ungarn geboren, das damals zum Römischen Reich gehörte. Im Jahr 397, um den 11. November herum, starb Martin in der Nähe von Tours in Frankreich, als dritter Bischof von Tours. Die Legende erzählt, dass Martin als römischer Soldat an einem kalten Wintertag einem armen und unbekleideten Mann begegnete. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem frierenden Armen. In der folgenden Nacht, so die Legende weiter, erschien Martin dann im Traum Jesus Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler geschenkt hatte. Diese Legende erinnert unmittelbar Jesu Worte im Matthäusevangelium (Mt 25, 31ff.): „Ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben. Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

„Im heiligen Martin wird umfassend deutlich, was unseren christlichen Glauben letztlich ausmacht“, erläutert Diakon Benno Saruba, der in der katholischen Stadtkirche Germering unter anderem die Kinder- und Familienpastoral verantwortet. „Die Begegnung mit Jesus veränderte Martins Leben und öffnete sein Herz für tätige Nächstenliebe“, so Diakon Saruba weiter. Die Laternen, die die Kinder bei den Martinszügen mit sich führen, und auch die überdimensionalen Martinsfeuer erinnern daran, dass der heilige Martin durch sein Wirken das Leben seiner Mitmenschen heller und wärmer gemacht hat und dass jeder Christ dazu berufen ist, seiner Umgebung im übertragenen Sinn Laterne und wärmendes Feuer zu sein. Die Legende vom frierenden Bettler und dem Mantel teilenden Martin kann dazu Beispiel und Vorbild sein.

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