Von oben gesehen erstreckt sich ein leeres Feld, von dem der Humus bereits abgetragen ist zwischen Starnberger Weg und Gewerbegebiet. In ein paar Monaten wird sich die Szenerie geändert haben. Nach dem offiziellen Spatenstich geht es endlich los mit den Bauarbeiten für das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Gilching.
„Das neue Feuerwehrhaus wird das Ortsbild verändern und dominieren“, sagte Bürgermeister Manfred Walter beim symbolischen Spatenstich. Gemeinsam schaufelten Vertreter der Feuerwehr, der Gemeinde, Architekten und Bauleiter Sand aus dem Haufen, der symbolisch für den feierlichen Moment aufgeschüttet worden war. „Für uns ist das die letzte Arbeit, für Sie geht es weiter“, erklärte der Gilchinger Bürgermeister und übergab die Baustelle dem Bauleiter.
Das Projekt bedeute einen „Quantensprung“ für die Arbeit der Feuerwehr. Längst war das 50 Jahre alte Bestandsgebäude zu eng und klein für den großen Fuhrpark, und es entsprach nicht den modernen Standards. Doch die Suche nach einem Standort für den Neubau dauerte vier Jahre lang. Danach folgte das aufwändige Bauleitplanverfahren. Nun dürfen die Bagger anfahren. Wenn alles nach Plan geht, steht im Sommer 2027 auf der ehemaligen Festwiese das „zukunftsweisende Projekt für Sicherheit und Nachhaltigkeit“, so Walter. 18 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Das Ensemble besteht aus drei Bauteilen: dem Hauptgebäude mit 25 Meter hohem Übungsturm, der Kalthalle sowie dem Carport mit 33 Stellplätzen für Einsatzkräfte. Gemeinsam formen sie einen Innenhof, der Alarmausfahrt und Übungsfläche ist.
Im Zentrum des Hauptgebäudes entsteht das zweigeschossige Foyer. Über eine offene Treppe gelangt man ins Obergeschoss. Hier sind die Schulungs- und Büroräume sowie das Stüberl mit Küche, ein Fitnessraum und das Zimmer für die Jugendfeuerwehr eingeplant. Außerdem soll es Platz für ein zukünftiges Atemschutztraining geben
In der Fahrzeughalle wird Platz für die 15 Einsatzfahrzeuge sein. Integriert ist eine Waschhalle. Angrenzend befinden sich laut Plan das Kommandantenbüro, der Lagebesprechungsraum, die Funkzentrale, Umkleide- und Sanitärräume, Werkstätten sowie Lagerräume. Die Technikzentrale kommt in den unterkellerten Bereich des Gebäudes. Praktisch sind die Flächen für die Schlauchpflege mit eigenem Zugang zum Trocknungs-Turm. An ihm kann außerdem geübt werden. Das Dach bekommt Pflanzen und Fotovoltaikmodule.
In der eingeschossigen Kalthalle – sie heißt so, weil sie unbeheizt ist – sind Lagerflächen und ein Müllraum vorgesehen. Der Carport erstreckt sich entlang des Starnberger Wegs. Er dient gleichzeitig als Lärmschutzwand. Bei der Feuerwehr ist die Freude groß: „Das Gebäude ist perfekt auf unsere Anforderungen abgestimmt und wird ein echtes Zuhause für unser Ehrenamt“, lobte Kommandant Robert Strobl.