Zum 9. Mal feierte der Stadtbezirk Wasservogelfest, das alljährlich vom Verein für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg, der Geschichtswerkstatt Neuhausen und der Freien Turnerschaft (FT) Gern organisiert wird. Der Startschuss für den Festumzug fiel am Rotkreuzplatz, wo der Wasservogel hoch zu Ross dem Publikum vorgestellt wurde. Den diesjährigen Wasservogel stellte der 23-jährige KFZ-Mechatroniker Sebastian Hähnel. Im Geleit von rund 550 Personen und vielen weiteren Schaulustigen entlang des Weges zog der Wasservogel zur Gerner Brücke, von der aus er traditionsgemäß ins Wasser geschubst wurde.
Das Fest geht auf einen alten Brauch zurück, der jedoch im Jahr 1828 von König Ludwig I. verboten wurde. Als die FT Gern 2007 ihren 100. Geburtstag feierte, war dies der willkommene Anlass die Tradition des Wasservogelfestes wieder aufleben zu lassen. Heuer sorgten nun die Burschen der FT Gern für die „Sprücherl“, die zum Fest aufgesagt werden und die Blaskapellen aus Aubing und Finsing für die passende musikalische Umrahmung. „Bei fast allen Wasservogelfesten war ich dabei und es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, dass hier so viele Neuhauser und Nymphenburger Menschen, Vereine, Musikkapellen und Einrichtungen zusammenkommen, um diesen alten Brauch zu feiern“, sagt Wolfgang Schwirz, stellv. Vorsitzender des Vereins für Stadtteilkultur Neuhausen-Nymphenburg. „Ein Fest der Vielen“ sei das Wasservogelfest, ergänzt Vorstandsvorsitzende Ana Scheunemann. „Und der Sprung des Wasservogels in den Kanal ist herrlich skurril - eine wunderbare und lustige Tradition.“