Anfang Juni trafen sich die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen Unterhaching zur jährlichen Mitgliederversammlung. Im Zentrum standen der Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024 und die Neuwahl des Vorstands. Der langjährige stellvertretende VorsitzendeDr. Michael Mrva wurde nach vielen Jahren engagierter Arbeit verabschiedet; seine Nachfolge tritt Gudrun Weishäupl‑Prokisch an, die zuvor bereits als Beisitzerin im Vorstand tätig war.
Nach der Begrüßung präsentierte die Vorsitzende Gabriele Eggers den Jahresbericht 2024. Ohne die Stunden der Tageseltern einzurechnen, wurden im Jahr 2024 fast 133.000 Einsatzstunden erbracht und damit gut fünf Prozent mehr als im letzten Jahr. Acht Prozent der Stunden wurden rein ehrenamtlich erbracht, inklusive der Arbeit des Vorstands.Das sind jeden Tag rund 30 Stunden, die von Ehrenamtlichen geschenkt wurden. Zum Jahresende waren 80 Angestellte, 32 Minijobber, 40 Tageseltern und etwa 500 bürgerschaftlich Engagierte im Einsatz, davon 330 vollehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Nachbarschaftshilfe betreute 238 Kinder in der Kindertagespflege und 74 Kinder in der Mittagsbetreuung, Herausragend waren über 1.200 Beratungen für ältere Menschen sowie die Betreuung von 444 Personen im Bereich Betreutes Wohnen zu Hause und im Ambulanten Pflegedienst. Das Projekt Gemeinsam statt einsam unterstützte mit 115 Ehrenamtlichen rund 400 Seniorinnen und Senioren bei verschiedenen Angeboten. Die neue Digitalsprechstunde für ältere Menschen in Kooperation mit der Volkshochschule Taufkirchen startete erfolgreich.
Für 2025 stehen zentrale Weichenstellungen an – allen voran die Umstellung der Löhne aller Mitarbeitenden nach TVöD. Die Familienpflege wurde unter der neuen Leitung von Andreas Dasser bereits im Januar neu aufgestellt und mit Lisa Engelbrecht erhält der Ausbau des Mütter- und Familienzentrums seit Mai neue Impulse.
Schatzmeisterin Helga Ziemons stellte den Kassenbericht vor: Die Haushaltsplanung 2024 war bewusst vorsichtig angelegt. Trotz einer Gehaltserhöhung von 5 Prozent für alle Festangestellten arbeiteten nahezu alle Bereiche kostendeckend. Am Jahresende ergab sich jedoch ein Defizit von rund 40.000 Euro. Hauptursache war die angespannte Finanzlage im Ambulanten Pflegedienst: Obwohl eine höhere Bezahlung der Mitarbeitenden im Zuge der gesetzlichen Tariflohnpflicht in der Pflege bereits 2022 erfolgte, zogen sich die Verhandlungen mit den Pflegekassen über neue Gebührensätze bis Spätsommer 2024 hin, was eine Unterfinanzierung unvermeidlich machte.
Für 2025 rechnet die Nachbarschaftshilfe wieder mit einem ausgeglichenen Ergebnis, gestützt auf positive Entwicklungen in den Fachbereichen und den Preisanpassungen im Pflegesektor.
Die Versammlung entlastete den Vorstand einstimmig und genehmigte den Haushaltsplan für 2025.
Ein besonderer Höhepunkt war die Verabschiedung von Dr. Michael Mrva, dessen Engagement die heutige Nachbarschaftshilfe maßgeblich gestaltet und mitgeprägt hat. „Im Vorstand war Dr. Michael Mrva meine rechte Hand“, so die wiedergewählte Vorstandsvorsitzende. der Nachbarschaftshilfe Gabriele Eggers. „Er war jederzeit eine verlässliche Stütze mit scharfem Blick für das Wesentliche und großem Einsatz für unsere gemeinsamen Ziele. (…) Von Beginn an war er für Personalangelegenheiten zuständig. Solange ich noch voll berufstätig war, hat Herr Mrva mir immer den Rücken freigehalten und viele Aufgaben übernommen, auch wenn ich Termine nicht wahrnehmen konnte.“ Neben seinen direkten Tätigkeiten im eigenen Qi-Gong-Kurs oder dem Sturzpräventionsprogramm Im Gleichgewicht, die er auch weiterführen wird, hat Herr Mrva vor allem auch Projekte aufgebaut oder zu ihrer strategischen Planung maßgeblich beigetragen. Dazu gehören das Coaching für Jugendliche, der Aufbau der Service- und Beratungsstelle für ältere Menschen, die Lernwerkstatt für Erwachsene und das Leuchtturmprojekt Gemeinsam statt einsam. Für all dieses Engagement dankte ihm Gabriele Eggers herzlich. Anschließend wünschte sie ihrer neuen Stellvertreterin Gudrun Weishäupl-Prokisch viel Erfolg und Freude in ihrer neuen Rolle. Auch Michaela Hafner-Schindler schied nach 13 Jahren als engagierte Beisitzerin aus dem Vorstand aus und wurde verabschiedet.