Wolfgang Kuhn, der Gebietsbetreuer des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck (gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern) stellt jeden Monat einen ‘‘echten Ureinwohner‘‘ des Ampertals vor. Im Juli ist der Ampertaler der Gilbweiderich – eine Pflanze, die sich in der heimischen Flora dadurch auszeichnet, dass sie nicht Nektar, sondern Öl zum Anlocken ihrer Bestäuber produziert.
Der Gewöhnliche Gilbweiderich oder Felberich (Lysimachia vulgaris) gehört zu den Schlüsselblumengewächsen und ist eine 40 bis 150 cm große heimische Staude, die an der Amper überall dort zu finden ist, wo es feucht ist, also am Ufer, in feuchten Gräben oder den angrenzenden feuchten Wiesen und von Juni bis in den August auffallend leuchtend gelb blüht.
Das an den Blüten produzierte Öl des Gilbweiderichs, wird vor allem von der Schenkelbiene für Ihre Brut benötigt.Die Schenkelbienen sind an den Gilbweiderich angepasst. Sie können folglich nur dort vorkommen, wo solche Pflanzen blühen.
Genauso beliebt wie bei den Schenkelbienen, ist der Gilbweiderich bei den Schmetterlingen als Futterpflanze für ihre Raupen. Viele Schmetterlinge, allesamt Nachtfalter, legen hier ihre Eier ab. Somit ist der Gilbweiderich nicht nur schön für die Besucher des Ampertals anzusehen, sondern erfüllt vielfache Funktionen im Mosaik des Ökosystems.