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Veröffentlicht am 12.08.2025 13:14

Tödliche Verwechslung: Weißstörche halten Haushaltsgummis für Regenwürmer

Vögel, unter anderem Weißstörche (Foto), halten Gummibänder für Würmer und verenden oft daran. Deshalb bittet der LBV, Haushaltsgummis nur im Restmüll zu entsorgen, denn dort werden sie verbrannt.  (Foto: © Bärbel Rogoschik)
Vögel, unter anderem Weißstörche (Foto), halten Gummibänder für Würmer und verenden oft daran. Deshalb bittet der LBV, Haushaltsgummis nur im Restmüll zu entsorgen, denn dort werden sie verbrannt. (Foto: © Bärbel Rogoschik)
Vögel, unter anderem Weißstörche (Foto), halten Gummibänder für Würmer und verenden oft daran. Deshalb bittet der LBV, Haushaltsgummis nur im Restmüll zu entsorgen, denn dort werden sie verbrannt. (Foto: © Bärbel Rogoschik)
Vögel, unter anderem Weißstörche (Foto), halten Gummibänder für Würmer und verenden oft daran. Deshalb bittet der LBV, Haushaltsgummis nur im Restmüll zu entsorgen, denn dort werden sie verbrannt. (Foto: © Bärbel Rogoschik)
Vögel, unter anderem Weißstörche (Foto), halten Gummibänder für Würmer und verenden oft daran. Deshalb bittet der LBV, Haushaltsgummis nur im Restmüll zu entsorgen, denn dort werden sie verbrannt. (Foto: © Bärbel Rogoschik)

Gummibänder sind praktisch und aus den meisten Haushalten nicht wegzudenken. Doch so hilfreich sie für den Menschen sind, so gefährlich können sie für Vögel sein – zum Beispiel für den Weißstorch. Dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) werden aktuell immer wieder neue Fälle gemeldet, bei denen sich verschlungene Gummibänder im Magen toter Weißstörche befinden. „Die Vögel halten die elastischen Gummibänder wegen Form und Konsistenz für Regenwürmer, eine ihrer Leibspeisen. Das hat fatale Folgen: Weißstörche fressen die Bänder oder verfüttern sie an ihre Jungen. Die Tiere sind dabei nicht in der Lage, den Irrtum am Geschmack zu erkennen“, sagt die LBV-Weißstorch-Expertin Oda Wieding. Die verschluckten Gummibänder blockieren die Verdauung, sodass die Vögel verhungern.

Auch Blaumeisen sind gefährdet

Radieschen, Frühlingszwiebeln und Schnittblumen: Gummibänder halten vieles zusammen. Werden sie aber gemeinsam mit dem Bio-Abfall entsorgt, landen die Haushaltsgummis im Kompost und können so in den Garten oder aufs Feld gelangen. „Gummibänder, aber auch sonstiger Plastikmüll, finden immer öfter den Weg in die Natur. Wir müssen davon ausgehen, dass viele Vogelarten vom Rotmilan bis zur Blaumeise dadurch gefährdet sind, weil sie den Müll verschlucken oder sich darin verheddern“, sagt die LBV-Weißstorch-Expertin.

Sterbender Storch im Landkreis Erding gefunden

Was die Gummibänder im Körper der Vögel anrichten, lässt sich nur nachweisen, wenn die Tiere medizinisch untersucht werden. Das passiert nur in Einzelfällen. Deshalb geht der LBV von einer großen Dunkelziffer von Vögeln aus, die durch Gummiringe sterben. So wurde Ende Juni in Langengeisling (Lkr. Erding) ein geschwächter Jungstorch auf der Straße gefunden, der noch auf dem Weg zur Tierklinik verstarb. Die pathologische Untersuchung zeigte: Mit großer Wahrscheinlichkeit war ein Geflecht aus verknoteten Haushaltsgummis für den Tod verantwortlich, das den ganzen Magen ausfüllte.

Gummibänder bitte im Restmüll entsorgen!

Der LBV bittet Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb dringend darum, Gummibänder nicht mit dem Kompost, sondern im Restmüll – am besten in einer Tüte gesammelt – zu entsorgen. „Mit der richtigen Mülltrennung kann jede und jeder mithelfen, die Gefahren für unsere heimischen Vögel zu verringern. Wer zusätzlich noch darauf achtet, weniger Plastikmüll zu produzieren, schützt nicht nur die Tierwelt, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag im Umweltschutz“, betont Oda Wieding.

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