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Vortrag an VHS über Vulkane und andere Naturgewalten

Einen Vortrag zum Thema „Vulkane und andere Naturgewalten” bietet die Volkshochschule am Freitag, 10. Oktober, von 19.30 bis 21.00 Uhr im Konzertsaal (2. OG) in der Baldhamer Straße 39 an. Referent ist der Wissenschaftler Prof. i.R. Gerhard Wörner. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird live ins Internet übertragen. Unter Angabe der Kursnummer U0104A kann man sich auf der Website www.vhs-vaterstetten.de/ anmelden. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Gelegenheit zum Austausch.

Für unseren Planeten sind Ereignisse wie Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis der normale Gang der Dinge. Die Bedrohung durch solche Ereignisse aber steigt, real und gefühlt, weil die Verwundbarkeit der menschlichen Zivilisationen steigt. Die Abhängigkeit einer globalisierten Wirtschaft von funktionierender Logistik und Kommunikation steigt exponentiell. Entsprechend rasch steigt der wirtschaftliche Schaden. Je schwerwiegender ein katastrophales Ereignis ist, um so seltener wird es eintreten und umso ungenauer ist eine Abschätzung des Risikos.
Insbesondere bei extrem seltenen Ereignissen muss man die geologische Geschichte und Archive befragen. Diese belegen, dass einschneidende geologische Ereignisse wie Eruptionen von Supervulkanen, der Impakt von Asteroiden oder großräumige untermeerische Rutschungen am Kontinentalhang regelmäßig in großen Zeitabständen immer wieder stattfinden.

Klimawandel ist wahre Katastrophe

Ereignisse dieser Größenordnung würden die gesamte Menschheit bedrohen. Der geologische Befund lässt auch keinen Zweifel daran, dass im Zusammenhang mit geologischen Prozessen katastrophale Klimaereignisse stattfinden, die die Evolution und den Lauf der menschlichen Geschichte beeinflussen können. Dies trifft aber auch auf den menschengemachten Klimawandel zu. Dies ist die wahre Katastrophe, die uns Menschen derzeit erfasst, aber im Gegensatz zu der Bedrohung durch Supervulkane, Tsunamis und Asteroiden-Einschläge können wir etwas dagegen tun!

Gerhard Wörner

Gerhard Wörner (geb. 1952) ist Professor im Fach Geologie und Mineralogie und vermittelt in der Lehre das Fach Erdsystemwissenschaft. Er erforscht die Ursachen und Prozesse des Vulkanismus und die Quelle magmatischer Gesteine in den Anden, Mittelamerika und Kamchatka sowie in der Antarktis, Mittel- und Südeuropa. Dabei liegt der Schwerpunkt der Forschung auf der Rekonstruktion von Prozessen, die zur Eruption von Vulkanen führen.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leibniz Preis (1997) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (die höchste wissenschaftliche Auszeichnung in Deutschland) und er erhielt 2013 als erster Nicht-USAmerikaner den „Distinguished Geological Career Award” der Geological Society of America.

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