„Zam“ heißt das eine halbe Milliarde teure Bauprojekt im Herzen Freihams. Das ist bayerisch für „zusammen“. Der Name soll für den Gemeinschaftssinn stehen, der dem Projekt zugrunde liegt und der auf die künftigen Nutzer übergehen soll. Rund um den künftigen Mahatma-Gandhi-Platz und unweit der Bodenseestraße entsteht das neue Stadtteilzentrum und der 16-stöckige 60-Meter-Wohnturm. Vor kurzem war Grundsteinlegung. Die Hamburger Architekten Störmer, Murphy und Partner errichten neben dem Hochhaus vier weitere Gebäude. Futuristisch anmutende Rundbögen und Arkaden werden das Stadtteilzentrum prägen. Wie früher sollen die Leute beim Konzept „offenes Einkaufen“ in einzelnen Geschäften einkaufen, statt in einer anonymen Shopping-Mall. So soll der Stadtteil belebter und mehr Begegnungen möglich sein. Interessenten für die Ladengeschäfte haben sich bereits gemeldet. Darunter ein Tegut-Supermarkt, die Stadtsparkasse, ein Discounter. Ergänzt werden soll das mit Läden wie Friseur, Blumen, Gastronomie und anderem. Das Projekt realisiert die Isaria-Projektentwicklung für die „Deutsche Wohnen“ gemeinsam mit der Rosa-Alscher-Gruppe.
Die angespannte Lage auf dem Bausektor wirft allerdings einen Schatten auf das Projekt. „Die Sorge um steigende Baukosten treibt uns um“, so Isaria-Chef Norbert Wögler. „Wir wollen schließlich bezahlbaren Wohnraum schaffen“. Wögler ist aber zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. 2024 soll es fertig sein. Bei der Zeremonie hatten sich die Ehrengäste auf einer Betonbodenplatte versammelt, unter der einmal die Tiefgarage liegen soll.
Für Bürgermeisterin Katrin Habenschaden war der Termin ein Heimspiel. Sie wohnt ein paar Straßen weiter in Aubing. In ihrer Ansprache zählte sie die Vorteile des Zentrenmodells auf, das seit 1975 in mehreren Stadtvierteln gilt und auch in Freiham verwirklicht werden wird: „Kurze Wege und ein Mix aus Gastro, Wohnen, Büros, Einzelhandel und Dienstleistung“. Alexander Rosa-Alscher, Geschäftsführer der Rosa-Alscher-Gruppe, berichtete, dass bereits 76 Prozent der Flächen vermietet seien. Er versicherte: „Unser Anspruch an die Architektur besteht aus Qualität und Langlebigkeit“.
Stadtbaurätin Elisabeth Merk erklärte, dass Freiham als „grüne Gartenstadt der Zukunft“ geplant sei. Angesichts der Musterteile für die Arkaden lobte sie: „Ich bin schwer beeindruckt“.
Derzeit wohnen 2.000 Menschen in Freiham. Wenn die Bebauung abgeschlossen ist, könnten es bis zu 30.000 in Münchens größtem Neubaugebiet sein, erklärte Konstantina Kanellopoulos, Vorstandsmitglied der „Deutschen Wohnen“. „Zam“ sei ein Beitrag zur Bekämpfung des Wohnungsmangels. „Und Zam sei eine „Herkulesaufgabe“, stimmte Wögler ein, „ein Baustein für die Stadtentwicklung von Morgen“.