Die Gebäude in Friedhöfen gehören der Stadt. Deshalb ist die Anastasia-Kapelle im Waldfriedhof eine der wenigen Kirchen in München, um die sich das städt. Baureferat kümmert.
Im Spätherbst 2023 haben dessen Mitarbeiter das Gebäude inspiziert und dabei massive Schäden festgestellt. Die sechs Balken, auf denen das Türmchen mit Glocke und Wetterhahn steht, waren von Schädlingen befallen. Hornissen und Spechte hatten dem Holz große Schäden zugefügt. Also musste alles abgebaut und vor der Kapelle saniert werden. Doch dabei blieb es nicht. Weitere Untersuchungen ergaben, dass auch das Vordach erneuert werden musste. Die umfangreichen Maßnahmen sorgten dafür, dass die Arbeiten nicht wie geplant im September 2024 beendet werden, sondern bis in den Frühling 2025 dauerten. Doch jetzt ist die Kapelle, die so versteckt mitten im Alten Teil des Waldfriedhofs steht, fertig. Das Kupferdach glitzert in der Sonne und die Wände stahlen in weißer Farbe.
Die Wiedereröffnung wird mit der traditionellen Mai-Andacht des Pfarrverbands Obersendling-Waldfriedhof gefeiert. Am Sonntag, 25. Mai, sind alle um 17 Uhr eingeladen. Die musikalische Umrahmung übernimmt der 3Xang St. Hedwig. Im Anschluss sind alle zu einem Umtrunk eingeladen. Es besteht auch die Möglichkeit, die ungewöhnlichen Fresken des Münchner Künstlers Max Lacher im Innenraum zu besichtigen. Normalerweise ist der Zugang durch ein Gitter verschlossen, wird aber extra für diesen Anlass geöffnet.
Die Fresken stammen aus der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Der Künstler verarbeitet in seiner Kreuzwegdarstellung die Gräuel der NS- Diktatur, indem die Gesichtszüge der Schänder Ähnlichkeit mit Adolf Hitler und Joseph Goebbels aufweisen.